Demonstration gegen den Bau des Europa Valley im französischen Diebolsheim am 03.07.2022

Treffpunkt 1: 11:00 Uhr in Rhinau Tourist-Info mit Pressetermin
Picknick mit unseren franzsischen Freunden anschließend Fahrrad-Demo über Kappel nach Rust zum Europa-Park


Treffpunkt 2: 14:30 Uhr in Rust auf der Bachbrücke/Austraße
Kundgebung vor dem Skaterplatz

WARUM WIR DAGEGEN SIND?

  1. Expansion ist nach Angaben des EP Pflicht. Da bei uns keine neue Fläche nachwächst, sollen nun im benachbarten Diebolsheim mehr als 150 ha wertvoller Ackerfläche für die Spaßindustrie zubetoniert und für Hotels, Geschäfte und viel Parkfläche unwiederbringlich geopfert werden. Ein Frevel an der Umwelt und in Zeiten des Klimawandels untragbar. Im Vergleich: EP + Wasserpark = ca. 140 ha.
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“
  2. Mit dem Bau des Europa Valley und dem damit erhofften Tourismus werden Fakten geschaffen, die den Bau einer Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen wieder auf den Plan zwingen wird. Getarnt als Projekt deutsch-französischer Freundschaft und einer gefakten Nachhaltigkeit wird dann eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs mit einer einzigartigen Flora und Fauna von der Spaßindustrie annektiert. Daher „NEIN zum EUROPA VALLEY“.
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“
  3. Schon lange zeigt die schiere Masse an Spaß-Hungrigen vielerorts ballermann-artige Züge, vom Lärm und Verkehr ganz zu schweigen. Wie viel Heimat und Lebensqualität sind wir bereit noch dem Mammon zu opfern? Wie viel Tourismus verträgt eine Region?
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“

Hier geht es zum Flyer:

Hier geht es zum Flyer unserer Freunde im Elsass:

Leserbrief (2021) – Bund könnte Seilbahn zahlen

Leserbrief zum Bericht vom 16.02.2021 Lahrer Zeitung

Bund könnte Seilbahn zahlen

Als ehemaliger Einwohner von Niederhausen verfolge ich noch immer mit großem Interesse das „Treiben“ des Europa Parks.

Der endlose Ausverkauf der Heimat hat mich u.a. dazu gebracht diese zu verlassen, da ich es nicht mehr ertragen konnte, wie alles nur noch dem Mammon geopfert wurde.

Wie kann man auch nur auf den Gedanken kommen, ausgerechnet in dem Naturschutzgebiet „Taubergießen, eine Seilbahn zu bauen, nur um den Spaßfaktor zu befriedigen.

Es schlägt dem Faß den Boden aus, dass dieser Freizeitpark, der durch seinen Verkehr einer der großen Umweltverschmutzer ist, auch noch Steuergelder dafür bekäme, dass er ein Naturgebiet von europäischem Rang schädigen würde.

Wie kann man als CDU-Landtagsabgeordneter allen Ernstes auf solch eine Idee kommen, Gelder für den großen Europa Park geben zu wollen.

Gleichzeitig schafft es die Regierung, also auch die CDU nicht, für die pandemiebedingt notleidenden kleinen Selbständigen und Einzelhändler die versprochenen Hilfsgelder zu organisieren.

Wer zieht im Hintergrund die Strippen, an dem auch der Landtagsabgeordnete hängt? Der kleine Mann wird mit Sicherheit solch einen Mandatsträger nicht mehr wählen.

Um diesem unsäglichem Treiben Einhalt zu gebieten, müssen sich der Bürgerinitiative (BI) „jetzt langts“, noch mehr Menschen anschließen.

Albert Doninger,
Marleben (Wendland Nds.)


16.02.2021 Lahrer Zeitung – Bund könnte Seilbahn zahlen

Kommt die Seilbahn quasi durch die Hintertür?

Seit längerem bekannt sind die Pläne der Familie Mack zur Errichtung eines „Europa Park 2“, im elsässischen Diebolsheim.

Vis-á-vis vom Ruster Freizeitpark sollen auf der französischen Seite auf 150 bis 250 ha, ein zweiter touristischer „Hotspot“, genannt „Europa Vallée“, entstehen. Dies berichtet der SWR.

Nicht alle sind von diesen Plänen begeistert, wie z.B. die elsässische Bürgerinitiative Le Chaudron des Alternatives – Elsass , welche insbesondere den enormen Flächenverbrauch kritisiert.

Wir stehen mit den elsässischen Freunden seit geraumer Zeit in Kontakt!

Gleichzeitig machen wir uns Sorgen um die vom Ortenaukreis, dem Regierungspräsidium Freiburg und vielen mehr auf den Weg gebrachten „Grenzüberschreitenden Mobilitätspakt„, einer der sogenannten Partner ist auch die Europa Park GmbH & Co. Mack KG.

Wir befürchten, dass in diesem Zusammenhang auch die Seilbahn wieder thematisiert werden wird, zumal das Land und der Bund ja bereits Fördermittel zugesagt haben.

Kommt also die Seilbahn durch “ die Hintertür“?

Wir bleiben am Ball!

Links:

25.05.2022 – SWR: Kommt das Europa-Park-Projekt „Europa Vallée“ ins Elsass?

04.02.2022 – Ministerium für Verkehr BW: Start für grenzüberschreitenden Mobilitätspakt Lahr

Badische Zeitung Pressemeldung „Zum Nachteil der Landwirte – Flächen- und Wasserverbrauch“

Sowohl die Mitglieder des BLHV-Ortsvereins Oberhausen als auch die Bürgerinitiative „Jetzt langt’s“ sehen den zunehmenden Flächenverbrauch als großes Problem. Das teilt die BI nach einem Treffen mit BLHV-Mitgliedern mit. Es gehe „um nichts Geringeres als um den Entzug wertvollen Ackerlandes für den Anbau von Lebensmitteln, um eine vom Ausland unabhängige Lebensmittelversorgung“. Ein weiteres Problem für die Landwirte stelle in Zeiten nachlassender Niederschläge die Versorgung der Felder mit künstlicher Bewässerung dar. Während die Entnahme von Grundwasser kontingentiert sei, werde die Region mit Hotels, Ferienressorts und Spaßbädern, Betrieben mit hohem Wasserverbrauch, „überschwemmt“, obwohl oberste Priorität eigentlich die Versorgung der Bevölkerung sein sollte. Zwischen den Interessen der Landwirte und den Zielen der Bürgerinitiative bestehe große Übereinstimmung bei diesen Themen, so das Fazit des Austauschs. Künftig wolle man enger zusammenarbeiten.

Badische Zeitung – 30. April 2022

Bürgerentscheid zum Pfannenstiel am 06.03.2022 in Kenzingen

Die BI Pfannenstiel setzt sich für den Erhalt der Naturlandschaft ein:

„Mit der klaren Botschaft „Pfannenstiel – unsere Kenzinger Natur-Perle erhalten“ wollen wir alle Bürgerinnen und Bürger in einem Bürgerentscheid dazu aufrufen, über den Erhalt dieser einzigartigen Naturlandschaft und unseres sehenswerten Ortseingangs abzustimmen. Wir müssen den Pfannenstiel schützen und bewahren, er ist ein wichtiger Teil von Kenzingen.“

Die Bürgerinitiative ruft zur Teilnahme am Bürgerentscheid am 06. März 2022 mit diesem Video auf.

Gegendarstellung zum Bericht der Badischen Zeitung vom 31.12.2021 „Europapark will Verbrauch drosseln“

Die Europaparkmitarbeiter Gehring und Klaiber bezeichnen den Europapark aktuell als nachhaltig, von ressourcenschonendem Arbeiten wird gesprochen. Ein Versuch, den Europapark als ökologisch wertvoll darzustellen? ( Green Washing)

Licht, das die ganze Nacht leuchtet, mag zwar werbewirksam sein und Besucher anlocken, zugleich stört es aber Mensch und Tier und verbraucht viel Energie.

Ökologisch wäre allein, alle überflüssigen Lichtquellen abzuschalten!

Auch wenn die Zahl des selbst erzeugten Stromes von 30% stimmen würde, so wird der Löwenanteil in Blockheizkraftwerken erzeugt, die Gas verbrennen und CO2 freisetzen. Um den Energiebedarf des Europaparks durch solar erzeugten Strom zu decken, würde man eine Fläche benötigen, die größer ist als die 95 Hektar Fläche des Parks selbst. Das würde theoretisch aber auch nur funktionieren, wenn die Sonne scheint.  

Fragwürdig bleibt auch die hohe Müllrecyclingrate, hat man doch noch in den vergangenen Jahren aus wirtschaftlichen Gründen die weiß eingefärbten Weihnachtsbäume mitsamt ihrer Beleuchtung geschreddert.

Dass der Europapark versucht hat Gebäudeflächen zu begrünen, hat wohl mehr mit Imagepflege zu tun als mit Ökologie. Hat man doch erst unlängst für den Bau des Wasserparks 40 Hektar wertvollste Flächen zubetoniert. An dieser Tatsache können auch einige, auf Parkplatzflächen aufgestellte Bienenhotels und Nistkästen, nicht hinwegtäuschen.

Zum Wasserverbrauch und den Angaben des Europaparks bleibt zu sagen, dass nicht nur die Gemeinde Rust, sondern auch das Landratsamt und das Regierungspräsidium keine Angaben über den tatsächlichen Wasserverbrauch des Europaparks haben.

Es müssen enorme Größenordnungen sein, aber anscheinend soll davon nichts öffentlich werden. Der gewaltige Wasserverbrauch in der Region wird natürlich auch von den ständig neu entstehenden Hotels im näheren Umland angeheizt.

Dabei gilt es zu bedenken, dass viele Umlandgemeinden zur Versorgung der Bevölkerung  auf der Suche nach geeigneten Grundwasserquellen sind, so hat z.B. Herbolzheim hierfür bereits 800.000 Euro an Steuergeldern investiert.

Der täglich 2malige Halt des ICE´s in Ringsheim ist grundsätzlich positiv zu bewerten, allerdings sind die Beförderungskapazitäten von 430 Personen pro Zug und Fahrt ein Tropfen auf den heißen Stein gemessen an der Gesamtzahl der Besucher des Europaparks ( s. Pressebericht in der BZ vom 2.6.21).

Fazit: solange Wachstum als Gesellschaftsmodell das Maß aller Dinge ist, wird der Bedarf an Energie und Wasser steigen, es gibt keine Form der Energiegewinnung, welche nicht in die Natur, in die Ökologie, eingreift!

Diesem Diktat ist auch der Europapark unterworfen.

Ohne Verzicht auf Wachstum, keine Ökologie. Alles andere ist schöner Schein!

Das Nachhaltigkeitsteam des Europaparks ist ob seiner schier unlösbaren Aufgabe nicht zu beneiden und dient wie so vieles eher der Imagepflege.  Wir müssen endlich sagen: „jetzt langt´s!“

BI Jetzt langts


Badische Zeitung vom 31.12.2021 – Wie der Europa-Park den Verbrauch drosseln will / Überschrift wurde geändert in: Wie der Europa-Park auf Nachhaltigkeit setzt

Leserbrief zum umstrittenen Baugebiet Pfannenstiehl in Kenzingen

Leserbrief zur Gemeinderatssitzung vom 18.11.2021 zum Tagesordnungspunkt Bebauung Pfannenstiel

Schade, dass die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, wie z.B. „Weshalb eine solch massive Bebauung?“, „Warum mehr als 1000 neue Einwohner?“, „Weshalb dieses ökologisch hochwertige Gebiet zerstören?“, allesamt vom Gemeinderat unbeantwortet blieben.

Es gab auch keine Antwort auf die Frage, warum die Stadt Kenzingen ein Gebiet zur Bebauung ausweist, in welchem sie selbst keine Grundstücke besitzt. Auch die Frage nach den Folgekosten, wie z.B. Kindergartenplätze, Schulen, Sport, Kultur und vieles mehr, welche letztendlich ausschließlich die Bürgerinnen und Bürger zu tragen haben, blieb an diesem  Abend unbeantwortet. 

Im weiteren Verlauf dieser Sitzung kam das Thema der fehlenden Kindergartenplätze zur Sprache. Bürgermeister Guderjan wies darauf hin, dass bereits jetzt keine Plätze mehr vorhanden seien und zur Lösung des Problems nun Container aufgestellt werden müssen. 

Zur Bemerkung, „die Investoren wurden nicht gehört“, sei gesagt, dass es nicht darum geht, wie bebaut wird, sondern, ob überhaupt bebaut wird. Darüber haben nun die Bürgerinnen und Bürger zu entscheiden.


Badische Zeitung vom 19.11.2021 – Was den Pfannenstiel betrifft, entscheiden jetzt die Bürger

Badische Zeitung vom 19.11.2021 – Ein Erfolg für die Demokratie in Kenzingen

Leserbrief „Ein Baugebiet wird klimaneutral“

Leserbrief zum Artikel in der Badischen Zeitung vom 26.11.2021 „Ein Baugebiet wird klimaneutral“

Ein Baugebiet wird Klimaneutral ( Elzmättle Wasser) Bericht der BZ vom 26.11

ja, wir dürfen uns freuen, wieder wird durch die Erschließung eines neuen Baugebietes, die Welt ein bisschen „besser“ gemacht.

Weg mit der klimaschädlichen Wiese, den krankmachenden Obstbäumen und Sträucher, den gesundheitsschädlichen Kleinlebewesen, welche auf und im Boden leben!

Endlich wieder ein Stück hin zu einer „Verschlimmbesserung“ des globalen Klimas!

Warum ist das Klima mit Schlagwörtern wie „Klimanotstand, Klimakollaps etc. in den Vordergrund täglicher Schlagzeilen gerückt, warum arbeiten sich Organisationen wie Greenpeace oder Friday for Future, daran ab, was soll mit dem Kampf für ein gesundes Klima denn erreicht werden?

Es geht um nichts Geringeres als die Erhaltung dieses Planeten durch eine lebenswerte Umwelt mit den lebenswichtigen Ressourcen wie Sauerstoff, Boden und Wasser,ohne die ein Leben nicht möglich ist.

Täglich verschwinden in unserer Region hunderte Quadratmeter Boden unter Teer und Beton, der Bauboom macht selbst vor den ökologisch wertvollsten Naturräumen keinen Halt, die Naturschutzgesetze werden solange „ verbogen“ bis es für die jeweiligen Vorhaben passt.

Die Herstellung je Tonne Zement verursacht einen CO2 Ausstoß von 600Kg, wie viele Tonnen werden zur Errichtung eines neuen Stadtteiles benötigt, wie viele Tonnen an Teer für die Straßen, wie viel Holz, Metall, Glas, Kunststoffe, Energie usw.?

Die dann dort lebenden Menschen werden Auto fahren, Müll verursachen, Strom verbrauchen, heizen, usw.

Wie absurd erscheint dann der Gedankengang, ein Baugebiet könnte „Klimaneutral“ sein?

Wer ernsthaft für das Klima, also für eine, gesunde lebenswerte Umwelt etwas tun möchte, der muss vor allen Dingen die Zerstörung derselben durch exzessive Bebauung, Einhalt gebieten.

Da die nicht geschieht, sind alle anderen Diskussionen und Beiträge zu einer angeblichen Klimaneutralität nur leeres und verlogenes Geschwätz

Heidelinde und Ralf Görtler, Emmendingen

Axel Moser, Herbolzheim

BI „Jetzt langts“


Badische Zeitung vom 26.11.2021 – Ein Baugebiet wird klimaneutral

Erste gemeinsame Aktion mit „Le chaudron des alternatives“

Eine 7-köpfige Abordnung der Bürgerinitiative „Jetzt Langt’s“ traf sich am 06.11.21 zu einer ersten gemeinsam koordinierten Aktion mit dem französischen Kollektiv „Le chaudron des alternatives“. Ziel der Aktion war, gezielt Menschen auf den ungebremsten und rücksichtslosen Expansionsdrang des Europa-Park auf beiden Seiten des Rheins aufmerksam zu machen und unseren Unmut und Widerstand dagegen zu demonstrieren. Gäste einer zweitägigen Schiffskreuzfahrer von Straßburg nach Breisach mit einem Tagesausflug in den Europa-Park waren die Zielpersonen. Zu diesem Zweck empfingen Mitglieder von „Le chaudron des alternatives“ an der Schiffsanlegestelle in Straßburg die Gäste bei Reiseantritt am 05.11. mit Bannern und Infomaterial, während die Mitglieder der BI „Jetzt Langt’s“ dasselbe am 06.11. in Breisach bei Aufbruch der Gäste in den Europa-Park taten. 

Die Kooperation mit den französischen Kollegen ist noch neu, daher wurde der Rahmen für diese erste gemeinsame Aktion absichtlich klein gewählt um Erfahrung zu sammeln und sich auch gegenseitig die Solidarität zu zeigen. Weitere Aktionen werden sicher folgen. Man darf gespannt sein. 

BI „Jetzt Langt’s“

Leserbrief „Multimedia-Entwicklungszentrum“

Leserbrief zum Artikel in der Badischen Zeitung vom 16.9. „Europa-Park-Betreiber will Kreativcampus im Elsass bauen“

Multimedia-Entwicklungszentrum

Zum neuesten Expansionsvorhaben des Europa-Park-Tochterunternehmens Mack Next im Elsass stellen sich mir einige Fragen. Auch die Eigentümer des Europa-Park bekommen, wie wir alle, sicherlich mit, dass die Veränderungen und die Bedrohungen durch den Klimawandel an allen Ecken sichtbar werden. Das Thema steht auch im derzeitigen Wahlkampf bei allen Parteien – außer der AfD – an vorderster Stelle. Dass es nicht ein „Weiter so“, gerade auch beim ungezügelten Flächenverbrauch und bei sensiblen Flächen geben kann, ist fast beim Letzten angekommen.

Angesichts der Pläne im Elsass, bei denen das Multimedia-Entwicklungszentrum nur eines von mehreren des  Mack-Unternehmens ist, frage ich mich sehr ernsthaft, ob man hier die Klimadebatte nicht wahrnimmt. Muss es immer noch ein Mehr, Weiter, Größer geben, egal welche Schäden das letztendlich anrichtet? Wenn man zum aktuellen Vorhaben einmal die Begründung liest: Plobsheim sei wegen seiner idyllischen! Lage und des nahen Golfplatzes gewählt worden – eine Umgebung, die für kreative Entwicklungen nötig sei. Ist diese Einstellung nicht im höchsten Maße dekadent und arrogant gegenüber den Menschen, die für sich alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um z. B. ihren ökologischen Fußabdruck so niedrig wie möglich zu halten? 

Die EUROPA-PARK Gründer Mack kommen doch aus sehr geerdeten bodenständigen Verhältnissen und aus einer Region, deren Einzigartigkeit und Schönheit nicht durch unnötige Eingriffe zerstört werden sollte. Das Elsass gehört genauso dazu. Ich glaube ganz persönlich: Hier gehen Maß und Orientierung verloren. Führen die aktuellen und künftigen Herausforderungen im Hinblick auf die Klimakrise bei den Entwicklern solcher Pläne nicht zu der Einsicht, einen Gang runterschalten zu müssen? Und wenn es die „Kleinen“ tun, dann sollten die „Großen“ allemal als Vorbild vorangehen. Es kann nicht ein „Weiter so“ geben – auch nicht für den EUROPA-PARK und seine ständige Expansion. Wenn man doch international schon zu den Großen zählt, kann man nicht mal mit dem Erreichten weitestgehend zufrieden sein und kleinere Brötchen backen? Wie wäre es denn, sich mit weiteren Vorhaben auf das PARK-Gelände zu beschränken. Was für Städte und Gemeinden wegen des Landverbrauchs in Zukunft immer mehr gilt, nämlich „Verdichtung“, warum soll sich das nicht auch auf den EUROPA-PARK erstrecken? Wäre der Bau eines Multimedia-Entwicklungszentrums dort nicht denkbar? Und muss nochmal und nochmal ein Hotelkomplex gebaut werden? Ich erinnere mich an ein Interview mit Thomas Middelhoff, der gesagt hat, dass er in seiner Blase nicht mehr mitbekommen hat, was um ihn herum passiert. Liegen die Dinge hier vielleicht ähnlich?

Die Betreiber des Parks haben es im Tagesgeschäft hauptsächlich mit Kindern zu tun. Sehen gerade sie nicht, dass die noch eine Zukunft vor sich haben sollten, in der sie nicht durch gehäufte Wetterextreme, deren Schadensbehebung übrigens irgendwann nicht mehr finanzierbar ist, bedroht werden? Kommende Generationen haben ebenso einen berechtigten Anspruch auf Lebensqualität. Die Familie Mack alleine kann das Klima selbstverständlich nicht retten und es sollte sich natürlich niemand von außen anmaßen, am Geschäftsmodell von Unternehmern Einfluss zu nehmen. Hinterfragen und Kritik üben aber darf man schon. Und gerade der EUROPA-PARK sieht sich als Vorbildunternehmen. Hat er damit nicht auch eine gesellschaftliche Verantwortung bei Zukunftsfragen, die nicht nur sein eigenes Fortkommen angehen, sondern die viel weitreichender sind?

Ich würde mir wünschen, dass für den Spaß, und den will keiner jemandem madig machen oder gar wegnehmen, nicht noch wichtigere entscheidendere Dinge geopfert werden. Mit einer guten Werbestrategie könnten Kommunikations- und Public Relations-Spezialisten des Unternehmens EUROPA-PARK so ein „Slow Down“ zugunsten einer neuen umweltverträglichen Ausrichtung sogar super vermarkten. Im Sinne von Vorbild sein.

Heidi Wallmach-Jakob


Badische Zeitung vom 16.09.2021 – Europa-Park-Betreiber will Kreativcampus im Elsass bauen – Kritiker bangen um Natur

Badische Zeitung vom 10.09.2021 – Elsässer Umweltschützer kritisieren ein Bauvorhaben von Mack Next

Badische Zeitung vom 19.02.2020 – Mack investiert in Studio für digitales Design im Elsass

Badische Zeitung vom 08.04.2021 – Die Firma Mack Next will sich in Plobsheim im Elsass ansiedeln