Jetzt langt’s! Nein zum Europa Valley!

Unterzeichnen Sie die Petition 

Diese Petition richtet sich gegen den Bau des „Europa Valley“ in Diebolsheim. Dieses Großprojekt soll ein Ableger des Europa-Parks werden und eine Fläche von 150 bis 250 ha umfassen. 
Zum Vergleich: Der bestehende Europa-Park ist mit dem Wasserpark Rulantica zusammen etwa 140 ha groß.

Unsere beiden grenznahen und eng verbundenen Bürgerinitiativen “Le Chaudron des alternatives“ im Mittelelsass und “Jetzt langt’s“ mit Sitz in Südbaden, in der Nähe des Europa-Parks, sind gegen dieses weitere Flächen und Ressourcen fressende Projekt des Europa-Parks.

Wir leben in der Zeit des Klimawandels, der letzte Sommer hat uns wieder einen Vorgeschmack darauf gegeben, was uns in Zukunft erwarten wird. Hitzeperioden und Dürre auf der einen und Überschwemmungen und Stürme auf der anderen Seite. Hilflos erleben wir derzeit ein Artensterben nie gekannten Ausmaßes. Von den globalen Krisen, die die Welt erschüttern, ganz zu schweigen.

Die Möglichkeit, Nahrungsmittel lokal anzubauen war noch nie so wichtig. Trotzdem will man hier eine riesige Fläche unwiederbringlich der Spaßindustrie opfern und ein Projekt aus dem Boden stampfen, das Unmengen von Energie und Wasser verschlingen wird.

HIER eine Standortkarte des Europa-Parks auf deutscher Seite in Rust unweit des Rheins und dem elsässischen Ried auf der französischen Rheinseite.

Unterzeichnen Sie die Petition 

Worum geht es wirklich ?

Im Jahr 2018 bekundete der Europa-Park-Geschäftsführer Roland Mack die Absicht, sich zusätzlich im Elsass einige Kilometer Luftlinie vom Europa-Park entfernt, in der Nähe der Gemeinden Sundhouse, Diebolsheim und Rhinau niederzulassen. Damals sprach Mack von einer Center –Park- ähnlichen Anlage, welche im Elsass entstehen sollte. Zudem erklärte der Europa-Park-Chef, dass die Ferienanlage per Seilbahn mit Deutschlands größtem Freizeitpark in Rust verbunden werden solle. Binnen 15 Minuten könnten dann sowohl Besucher als auch Mitarbeiter den Park schnell erreichen.
Die Pläne für eine Seilbahn sorgten bei den sonst sehr geduldigen und leidensfähigen Anwohnern, aber auch bei Naturschützern und Umweltverbänden für eine große Protestwelle, da diese Seilbahn durch das sensible und streng geschützte Naturschutzgebiet Taubergießen und Ile de Rhinau führen würde. Offensichtlich um die geweckten Hunde wieder schlafen zu legen, einigte man sich 2018 mit dem Gemeinderat in Rust auf ein 5-jähriges Moratorium – sprich einen Aufschub. In dieser Zeit wollte man mit den Bürgern, der Gemeinde Rust, der Politik, den Verbänden und dem Zweckverband Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust (ZVT) Gespräche führen. Außerdem sollten Studien zu den Auswirkungen auf die Natur und Umwelt in Auftrag gegeben werden.

Betrachten wir das Projekt einmal im historischen Kontext des Werdegangs des Europa-Parks in Rust:
Mit dem unbegrenzten Wachstum des Europa-Parks in Rust wuchs neben dem Reichtum einiger weniger über Jahre auch das Verkehrsaufkommen. Jahrzehntelang wälzten sich Verkehrskolonnen zwei Mal täglich durch Rust und die angrenzenden Ortschaften, bis die Belastung und der öffentliche Druck so groß wurden, dass die Autobahnausfahrt Rust/Ringsheim und eine Umgehungsstraße gebaut werden mussten. 
Jahrzehntelang wurden ohne jede Rücksicht auf die Umwelt und das Grundwasser die Autos der Besucher auf Felder und Wiesen direkt neben dem Naturschutzgebiet geparkt, bis ein großer Besucherparkplatz gebaut wurde, der mittlerweile an vielen Tagen auch nicht mehr ausreicht.
Kurz gesagt: Immer wurde erst ein Problem geschaffen, das dann auf Kosten der Natur wieder behoben werden musste. Genauso wird es mit dem Bau des „Europa Valley“ nun wieder geschehen.

Der Europa-Park mag heute Pläne eines Seilbahnbaus dementieren, in Wahrheit werden aber bereits die Weichen dafür gestellt, dass eine Seilbahn durch das Naturschutzgebiet irgendwann „unausweichlich“ werden wird. Dies müssen wir verhindern.

Es klingt geradezu zynisch, wenn man das „grün gewaschene“ Vokabular hört, mit dem man der Bevölkerung das Projekt schmackhaft zu machen versucht. Man will mit dem Projekt

  • “grenzüberschreitende Synergien schaffen“ und es soll „die Stärkung der deutsch-  französischen Freundschaft und die europäische Zusammenarbeit symbolisieren“
  • “zur Attraktivität des Elsass beitragen, ein originelles und innovatives Feriendorf als Touristenziel schaffen“ 
  • “der Nachfrage nach längerer Erholung in einer beruhigenden Umgebung nachkommen“

Auch Schlagworte wie “Energiewende, … sanfte Mobilität, … regionales Ernährungsprojekt, Umsetzung der Maßnahmen des Klimaplans,…“ lässt man verlauten. Das ist green- und brain- washing im großen Stil.

Während man nach wie vor dementiert, das Seilbahn-Projekt weiter zu verfolgen, sind die Pläne für eine Ferienanlage elsässischen Medien zufolge schon intensiv vorangetrieben worden.
Erste offizielle Schritte in der Umsetzung des internationalen Expansionsvorhabens der Familie Mack sind bereits erfolgt: 

  • Eine von der öffentlichen Hand in Auftrag gegebene und von der Agentur für wirtschaftliche Entwicklung im Elsass (ADIRA) koordinierte Studie befindet sich derzeit in der Endphase der Fertigstellung. Sie befasst sich mit “der wirtschaftlichen und verantwortungsbewussten Entwicklung im Zentralelsass“. Dies kostet den französischen Steuerzahler über eine Viertel Million Euro. Wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, muss das Ergebnis die Kosten amortisieren.
  • -Im Mai 2022 wurde beim Deutschen Patent- und Markenamt das „Europa Valley“ als Markenname im Bereich Tourismus angemeldet.
  • Die kürzlich erfolgte Niederlassung des Tochterunternehmens „MackNeXT“  in Plobsheim / Elsass.
  • Auf der Website des französischen Generalkonsulats für Freiburg und Tübingen kann man erfahren: „Aufgrund seiner zahlreichen Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und seines tatkräftigen Engagements für den kulturellen Austausch der Nationen wurde Michael Mack 2018 zum französischen Honorarkonsul ernannt. Im Rahmen dieses Ehrenamtes setzt sich Michael Mack für die Stärkung und Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden Länder ein“. „Honni soit qui mal y pense“ oder „Ein Schelm wer Böses dabei denkt“

Wem würde dieses Projekt nützen?

Nützen würde dieses Projekt in erster Linie der Familie Mack. Sowohl finanziell als auch hinsichtlich der Ausweitung ihres bereits heute bedenklich großen Einflusses auf politische Entscheidungen.
Profitieren würde auch eine gewisse Anzahl von Unternehmen, die in den Bau und den Weiterbetrieb eingebunden wären.
Es würden Arbeitsplätze entstehen – überwiegend im Niedriglohnbereich-, die dann, wie in Rust auch, aufgrund schlechter Bezahlung und Arbeitsbedingungen durch angeworbene Menschen aus Osteuropa besetzt werden müssten. 

Negative Auswirkungen bekämen zuerst die Landwirte zu spüren, die riesige Anbauflächen für qualitativ hochwertige und in der Region wachsende Lebensmittel verlieren würden.  
Der immens hohe Wasserverbrauch einer solchen Anlage stünde der immer häufiger auftretenden und anhaltenden Trockenheit diametral entgegen und würde eine Versteppung der verbleibenden Landschaft zusätzlich beschleunigen. Welche Folgen die Zerstörung einer bis zu 250ha großen Naturfläche und deren Versiegelung auf die Biodiversität und unser Klima hätten, muss nicht weiter ausgeführt werden.
Nachteilige Effekte hätten das zu erwartende Verkehrsaufkommen und der Massentourismus auf die Lebensqualität der Anwohner, wie man am Beispiel Rust deutlich sehen kann.
Heute schon ächzt das ganz Umland um Rust unter dem stetig wachsenden Durchgangsverkehr aus Frankreich. Die nahen Grenzübergänge sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Mit dem Bau solch einer Anlage würden Fakten geschaffen, die alternative Verkehrslösungen erforderlich machten. Die Idee der Seilbahn über das Naturschutzgebiet würde dann wieder aus der Schublade gezogen und als vermeintlich nachhaltige Lösung für ein Problem präsentiert, welches es ohne das Europa Valley nie geben würde. Eine Seilbahn über das einzigartige Naturschutzgebiet wäre aber dessen Todesurteil. 

Was verlangen wir?

Wir fordern

  • eine politische Entscheidung gegen dieses private Megaprojekt
  • die Erhaltung der Natur und damit der biologischen Vielfalt im Sektor Ried
  • den Schutz und Erhalt des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojektes in Form des bestehenden Naturschutzgebietes

Lasst uns mit der Unterschrift unter diese Petition solidarisch die Belange unserer Französischen Freunde unterstützen und die deutsch-französische Freundschaft aktiv leben.

Zeigen wir gemeinsam, dass man mit Macht und Geld nicht alles machen kann.

Sagen wir gemeinsam :

Jetzt langt’s! Nein zum Europa Valley!
Ça suffit ! Non à Europa Valley !

Unterzeichnen Sie die Petition 

Die Kollektive

 Jetzt Langt’s und Le Chaudron des alternatives

Jetzt langt's und Le Chaudron des Alternatives

Rückblick: Rede zur Demo gegen das Europa Valley am 03.07.2022

Im Namen der Bürgerinitiative Jetzt Langt’s und dem französischen Kollektiv Le chaudron des alternatives möchte ich alle Teilnehmer, Zuhörer und Interessierte hier begrüßen.

In den letzten knapp 50 Jahren hat die Familie Mack hier praktisch aus dem Nichts ein florierendes Familienunternehmen aufgebaut, an dem heute direkt oder indirekt tausende Arbeitsplätze hängen. Viele verdienen Geld mit dem Tourismus, mehr als 50% der Bevölkerung lebt hier aber einfach nur. Aus dem verschlafenen Fischerdorf von damals ist eine wohlhabende Gemeinde geworden. Das verdient Anerkennung und Dankbarkeit. Das Unternehmen Europa-Park konnte nahezu frei und ungehindert wachsen, weil die Entwicklung von der hiesigen Bevölkerung mitgetragen wurde. 

Was uns umtreibt und mit zur Gründung der BI geführt hat, ist die hässliche Seite der Medaille. Immer noch mehr Flächenverbrauch, immer noch mehr Verkehr, Lärm und Menschenmassen.

Wir wollen, dass den negativen Auswirkungen der Spaßfabrik auf die Natur und die Lebensqualität der hier lebenden Bevölkerung endlich mehr Rechnung getragen wird.

Wachstum ist Pflicht, wenn man konkurrenzfähig bleiben möchte, so das Kredo der Firma. Wie viel Fläche soll noch zugebaut werden? Fläche wächst nicht nach. Es wird viel Geld in den Naturschutz investiert. Mit Ausgleichsmaßnahmen gibt man der Natur nur zurück, was man ihr zuvor woanders weggenommen hat. Maßnahmen wie Wildkorridor und Versickerungsflächen sind Vorgaben aus dem Bebauungsplan. Alles andere ist greenwashing.

Wir finden Jetzt Langt’s und fordern, dass keine Erweiterungsflächen mehr genehmigt werden dürfen.

Seit Jahren werden an besucherstarken Tagen Fahrzeuge auf die grüne Wiese geparkt bis direkt ans Naturschutzgebiet. Das ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wir sagen Jetzt Langt’s und fordern den Bau von Parkhäusern auf bestehenden Parkflächen und die Rückgabe aller Überlaufparkplätze an die Natur. 

Gäste sind und waren immer willkommen in Rust. Die immer größer werdende Masse an Menschen bringt es aber auch mit sich, dass in mancher Nachbarschaft ballermann-artige Zustände herrschen oder betrunkene Horden grölender Leute nachts durchs Dorf ziehen und in die Vorgärten urinieren. Eine aktive Besucherzahllenkung funktioniert. Das hat sich während der Pandemie gezeigt. Daher fordern wir eine tägliche Besucherobergrenze.

Im Laufe des Jahres werden unzählige Feuerwerke gezündet, im Winter sogar mehrfach täglich. Das ist unnötiger Lärm und Umweltverschmutzung und in Zeiten des Klimawandels ein Unding. Hier leben Kinder, Haustiere. Es gibt ein Vogelschutzgebiet und ein Naturschutzgebiet. Wir sagen Jetzt Langt’s und fordern die Einschränkung der erlaubten Feuerwerke auf eine Obergrenze.

Die Lärmsuppe aus Geschrei, Fahrgeschäften und Musikfetzen der die Anwohner ausgesetzt sind, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Manch ein Anwohner kämpft da seit Jahren gegen Windmühlen. Dauerlärm macht krank. Wir sagen Jetzt Langt’s und fordern die Demontage der unnötigen Musiklautsprecher und die Errichtung einer Schallschutzwand entlang der Elz. Wir fordern einen wirkungsvollen Lärmschutz an den Achterbahnen.

Warum wir heute aber vor allem hier sind, ist um unsere Solidarität mit unseren französischen Freunden im Kampf gegen den Bau des Europa Valley in Diebolsheim zu zeigen. Ein geplantes Großprojekt des Europa-Parks nur 5 km Luftlinie von hier. Hier sollen auf mehr als 150 ha eine Anlage ähnlich derer von Center Parcs mit Hotels, Campingplatz und Geschäften entstehen. In einer Zeit in der alle von lokaler Lebensmittelproduktion sprechen, sollen weitere 150 ha Natur und wertvoller Ackerfläche für die Spaßindustrie zubetoniert und für Hotels, Geschäfte und natürlich viele viele Parkplätze unwiederbringlich geopfert werden. Zum Vergleich: Der Europa-Park ist mit Rulantica zusammen etwa 140 ha groß. In einschlägigen Europa-Park-Fan-Foren wird das Projekt euphorisch beklatscht. 
Wir fragen uns: Ist das euer Ernst? Ist der Hals denn nicht voll genug?

Ein solcher Bau vernichtet nicht nur die Existenzgrundlage von Landwirten. Es ist ein Frevel an der Umwelt und in Zeiten des Klimawandels untragbar. 

Wir fordern einen sofortigen Stopp aller Expansionspläne. Wir sind der Meinung Jetzt Langt’s.

Das ganze Umland ächzt über den stetig wachsenden Durchgangsverkehr aus Frankreich. Die nahen Grenzübergänge sind an ihrer Kapazitätsgrenze. Mit dem Bau so einer Anlage werden Fakten geschaffen, die alternative Verkehrslösungen erforderlich machen. Was wird passieren? Die Idee der Seilbahn über das Naturschutzgebiet wird wieder aus der Schublade befördert und präsentiert als vermeintlich nachhaltige Lösung für ein Problem, das es ohne das Europa Valley nie gegeben hätte. Eine Seilbahn über das einzigartige Naturschutzgebiet wäre auch dessen Todesurteil. Wir werden nicht zulassen, dass das Taubergießen von der Spaßindustrie annektiert wird. Daher sagen wir „Nein zum Europa Valley“, „Nein zur Seilbahn durch die Hintertür“. Wir sagen Jetzt Langt’s.

Die Entwicklung des Europa-Park wurde bisher von der Bevölkerung mitgetragen, aber die negativen Auswirkungen auf die Natur und die abnehmende Lebensqualität wurde über 40 Jahre stillschweigend ertragen. Die Grenze des Erträglichen ist in vielerlei Hinsicht erreicht. Ein weiter so gibt es nicht. 

Eine friedliche und erträgliche Koexistenz ist wohl unser aller Wunsch. Aber nur wenn den Belangen des Naturschutzes und der Bevölkerung endlich Rechnung getragen wird, kann es eine solche friedliche Koexistenz geben. 

Wir sind die Bürgerinitiative Jetzt Langt’s und wir setzen uns ein für den Erhalt unserer lebenswerten Region. 

Rückblick: Demonstration gegen das Europa Valley

Am 03.07.2022 war die erste gemeinsame und gleichzeitig auch sehr erfolgreiche Aktion mit dem französischen Kollektiv „Le chaudron des alternatives“. Vorrangiges Ziel der Aktion war ein gemeinsames Statement gegen den Bau des geplanten Europa Valley im elsässischen Diebolsheim und damit gegen die Seilbahn „durch die Hintertür“ durch das Naturschutzgebiet Taubergießen zu setzen. Wir fanden aber, dass es außerdem eine gute Gelegenheit wäre, auch einmal Tacheles zu reden über den Expansionswahn des Europa-Park, die Zunahme von Lärm, Verkehr und Übertourismus und gegen die stetige Abnahme der Lebensqualität in und um Rust.

Kundgebung in Rhinau

Um 10.15 Uhr trafen sich einige Mitglieder unserer BI, um gemeinsam zum ersten Treffpunkt und Kundgebungsplatz vor die Tourist-Info in Rhinau im Elsaß zu radeln, wo wir uns auf 11 Uhr mit unseren Freunden des Kollektivs „Le chaudron des alternatives“ zur Kundgebung, Presseterminen und einem gemeinsamen Picknick trafen. Zahlreiche Demo-Teilnehmer kamen auch mit dem Auto, sodass sich auf dem Platz um die 100 Leute versammelt hatten. Es wurden Reden gehalten, lautstark demonstriert und auf einer Landkarte erörtert, wo das Europa Valley entstehen soll. Unsere französischen Freunde boten uns – gastfreundlich wie die Franzosen sind – Deftiges und Süßes zum Picknick an. Neben Teams der lokalen Presse und des Radios von France Bleu Alsace, DNA (Dernière Nouvelles d’Alsace), berichteten auch zwei lokale Fernsehteams von BFM Alsace und France 3 télévision von der Aktion und interviewten die Organisatoren. (Links siehe unten)

Fahrradkonvoi nach Rust

Gegen 14 Uhr machten sich ein Großteil der Teilnehmer per „Vélo“ auf den Weg zum zweiten Teil der gemeinsamen Protestaktion. Ein beeindruckend langer Konvoi von Rädern fuhr in Begleitung der Polizei durch Kappel in Richtung Rust, wo man um 14.30 Uhr auf der Bachbrücke/Austr. auf eine Gruppe bereits versammelter Demonstranten mit ihren Bannern und Schildern traf, um dann gemeinsam zu Fuß am Haupteingang des Europa-Parks entlang, vorbei an offensichtlichen „Abgesandten“ desselben, zum zweiten Kundgebungsplatz vor der Skaterbahn zu ziehen. 

Kundgebung in Rust

Am Ende waren wieder ca. 120 Menschen versammelt, die den Rednern laut jubelnd beipflichteten.

Auch hier waren Vertreter der Presse an unserer Aktion interessiert (Badische Zeitung, Lahrer Zeitung) und im Nachgang wurde auf SWR aktuell über die Demo berichtet (siehe Link) 

Gegen 15.30 Uhr wurde die Kundgebung offiziell für beendet erklärt und man verabschiedete sich von den neuen französischen Freunden. 

Fazit: Obwohl eine Demonstration für unsere BI noch unbekanntes Neuland war, konnten wir überraschend viele Menschen mobilisieren. Das zeigt uns, wie vielen Menschen, denen unsere Heimat und die Natur am Herzen liegen, wir aus der Seele reden. Es war eine tolle Erfahrung und wir werden weiter machen.

 


Weiterführende Links:

SWR – Widerstand gegen Europapark-Expansionspläne

Merkur – „Völlig inakzeptabel“: Vergrößerung des Europa-Parks erfährt heftigen Gegenwind

Badische Zeitung – 120 Menschen demonstrieren gegen Expansion des Europa-Parks

France 3 – Europa Park : écologistes et riverains manifestent contre un projet d’expansion

le chaudron des alternatives – La Velo’rution transfrontalière en images

France Bleu – Europa Park : Jetzt Lang’s, cette association allemande qui s’oppose aux projets d’extension du parc

DNA – Vélorution transfrontalière contre la « bétonisation au détriment des espaces naturels »

BFM Alsace – Rhinau: des habitants s’opposent au projet Europa Vallée

Mitwelt.org – Protest gegen Europa-Park & Seilbahn über den Taubergießen

Mitwelt-org – Europa-Park „Verdoppelung“: Kritik & Overtourism

Demonstration gegen den Bau des Europa Valley im französischen Diebolsheim am 03.07.2022

Treffpunkt 1: 11:00 Uhr in Rhinau Tourist-Info mit Pressetermin
Picknick mit unseren franzsischen Freunden anschließend Fahrrad-Demo über Kappel nach Rust zum Europa-Park


Treffpunkt 2: 14:30 Uhr in Rust auf der Bachbrücke/Austraße
Kundgebung vor dem Skaterplatz

WARUM WIR DAGEGEN SIND?

  1. Expansion ist nach Angaben des EP Pflicht. Da bei uns keine neue Fläche nachwächst, sollen nun im benachbarten Diebolsheim mehr als 150 ha wertvoller Ackerfläche für die Spaßindustrie zubetoniert und für Hotels, Geschäfte und viel Parkfläche unwiederbringlich geopfert werden. Ein Frevel an der Umwelt und in Zeiten des Klimawandels untragbar. Im Vergleich: EP + Wasserpark = ca. 140 ha.
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“
  2. Mit dem Bau des Europa Valley und dem damit erhofften Tourismus werden Fakten geschaffen, die den Bau einer Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen wieder auf den Plan zwingen wird. Getarnt als Projekt deutsch-französischer Freundschaft und einer gefakten Nachhaltigkeit wird dann eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs mit einer einzigartigen Flora und Fauna von der Spaßindustrie annektiert. Daher „NEIN zum EUROPA VALLEY“.
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“
  3. Schon lange zeigt die schiere Masse an Spaß-Hungrigen vielerorts ballermann-artige Züge, vom Lärm und Verkehr ganz zu schweigen. Wie viel Heimat und Lebensqualität sind wir bereit noch dem Mammon zu opfern? Wie viel Tourismus verträgt eine Region?
    Wir sagen „JETZT LANGT’S“

Hier geht es zum Flyer:

Hier geht es zum Flyer unserer Freunde im Elsass:

Erste gemeinsame Aktion mit „Le chaudron des alternatives“

Eine 7-köpfige Abordnung der Bürgerinitiative „Jetzt Langt’s“ traf sich am 06.11.21 zu einer ersten gemeinsam koordinierten Aktion mit dem französischen Kollektiv „Le chaudron des alternatives“. Ziel der Aktion war, gezielt Menschen auf den ungebremsten und rücksichtslosen Expansionsdrang des Europa-Park auf beiden Seiten des Rheins aufmerksam zu machen und unseren Unmut und Widerstand dagegen zu demonstrieren. Gäste einer zweitägigen Schiffskreuzfahrer von Straßburg nach Breisach mit einem Tagesausflug in den Europa-Park waren die Zielpersonen. Zu diesem Zweck empfingen Mitglieder von „Le chaudron des alternatives“ an der Schiffsanlegestelle in Straßburg die Gäste bei Reiseantritt am 05.11. mit Bannern und Infomaterial, während die Mitglieder der BI „Jetzt Langt’s“ dasselbe am 06.11. in Breisach bei Aufbruch der Gäste in den Europa-Park taten. 

Die Kooperation mit den französischen Kollegen ist noch neu, daher wurde der Rahmen für diese erste gemeinsame Aktion absichtlich klein gewählt um Erfahrung zu sammeln und sich auch gegenseitig die Solidarität zu zeigen. Weitere Aktionen werden sicher folgen. Man darf gespannt sein. 

BI „Jetzt Langt’s“

Treffen der Bürgerinitiativen „Le chaudron des alternatives“ und „Jetzt langt’s“

           

Am Mittwoch 06.10. trafen sich Vertreter der beiden Bürgerinitiativen „Le chaudron des alternatives“ aus dem Elsass und „Jetzt langt’s“ von der badischen Seite zu einem ersten Kennenlernen in Séléstat.

Die Anliegen der beiden Interessengruppen sind nahezu deckungsgleich. Die Vertreter beider BI’s sind sich einig, dass der Bau des geplanten „Europa Vallée“ auf einer Fläche von bis zu 150 ha im elsässischen Diebolsheim mit allen Mitteln verhindert werden muss. 

Durch die Umsetzung dieses Projekts würde nicht nur wichtige landwirtschaftliche Nutzflächen unwiederbringlich vernichtet und die Landwirte vor Ort um ihre Existenz gebracht, man will damit auch Fakten schaffen. Die Verkehrsbelastung im Grenzverkehr wird in Folge stark anwachsen. Der Bau einer Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen wird dann in den Augen der Projektverantwortlichen die logische und notwendige Konsequenz sein. Ein Projekt der Profitgier und Naturzerstörung unter dem Deckmantel der deutsch-französischen Freundschaft. Eben dieses Naturschutzgebiet ist nämlich bereits ein Projekt echter deutsch-französischer Freundschaft, wie es kein wertvolleres und schützenswerteres geben könnte. 

Der einhellige Beschluss des Abends war, sich von nun an grenzübergreifend zu vernetzen, um Informationen auszutauschen und gezielte Aktionen gemeinsam zu koordinieren.

Jetzt Langt’s und Le Chaudron des Alternatives, Bürgerinitiativen


Brief an den Regionalverband Südlicher Oberrhein – Fortschreibung des Regionalplanes

Unser Brief an den Brief an den Regionalverband Südlicher Oberrhein zur Fortschreibung des Regionalplanes

Sehr geehrter Herr Neideck,

unsere Bürgerinitiative besteht aus einigen hundert Mitgliedern aller Altersklassen und aller Bevölkerungsschichten. Wir sind politisch unabhängig und keiner Organisation angeschlossen.

Die Gesamtfortschreibung des Regionalplanes aus dem Jahre 2017 hatte zum Ziel, die
„zunehmenden Raumnutzungskonflikte zwischen Siedlungs – und Verkehrsentwicklung einerseits und Landwirtschaft und Naturschutz andererseits, in Einklang zu bringen.“

Nun, 4 Jahre später, halten wir das ursprüngliche Ziel, eine gewisse Ausgewogenheit herzustellen, augenscheinlich für verfehlt!
Wir anerkennen die Bemühungen des Regionalverbandes, sehen aber eine Übergewichtung wirtschaftlicher Interessen zu Ungunsten der Schutzgüter Boden, Wasser, Natur und Landwirtschaft.

Der Flächenverbrauch hat infolge vieler Fortschreibungen von Flächennutzungsplänen exponentiell zugenommen!
So ist zwischen Freiburg und Offenburg eine nahezu zusammenhängende Siedlungsfläche entstanden mit einem minimalen Anteil nicht versiegelter Fläche.

Sollte dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten werden, so ist binnen 10 Jahren die letzte Freifläche im Rheintal verschwunden!

Als Präzedenzfall einer ausufernden Entwicklung und als Beispiel, wie sehr wirtschaftliche Belange allen anderen vorgezogen werden, kann der Europa Park in der Ortenau genannt werden, dessen Expansion von den Genehmigungsbehörden in quasi „ vorauseilendem Gehorsam“, wenn nicht gerade unterstützt, so doch zumindest nicht verhindert wird.

Weiterer Flächenverbrauch für die Freizeitindustrie, für Hotels und Ferienwohnung bei gleichzeitiger Reduzierung wertvoller landwirtschaftlicher Flächen ist in höchstem Maße unverantwortlich!

Wir erwarten von den Entscheidungsträgern, in deren Händen unser zukünftiges Schicksal liegt, endlich anzuerkennen, dass ein unbegrenztes Wachstum unmöglich ist, ohne dabei die menschliche Lebensgrundlage und deren elementare Bedürfnisse zu zerstören!

Ein weiteres Bevölkerungswachstum in unserer Region verstärkt den Konflikt zwischen Mensch und Natur weiter.

Den Boden- und Immobilienspekulanten, welche an der Situation mitschuldig sind, muss die Grundlage entzogen werden!

Die Unternehmen und Industrien müssen in strukturschwache Regionen Deutschlands expandieren. Die Industrie muss zu den Menschen, nicht die Menschen zur Industrie. Dadurch entsteht ein zunehmendes Ungleichgewicht!

Geschätzter Herr Neideck, es gibt durchaus auch in Baden- Württemberg deutliche Stimmen prominenter Politiker und Bürgermeister, dass Wachstum seine Grenzen hat, bzw. kontrolliert und gebremst werden muss.
Davon haben wir hier im Rheintal noch nichts vernommen!

Wir erwarten seitens des Regionalverbandes eine Stellungnahme zu diesen Themen. Ein Moratorium zu diesen Themen ist unserer Meinung nach längst überfällig.

Es wird der Bevölkerung derzeit suggeriert, dass die wirtschaftlichen Bedingungen und der Wohlstand so bleiben könnten wie bisher, bei gleichzeitiger Rettung von Umwelt und Klima.

Dies entspricht in etwa der „Quadratur des Kreises“. Hier wünschen wir uns von den Mitgliedern des Regionalverbandes mehr konstruktiven Austausch. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Axel Moser

Sitzung der BI „Jetzt langt´s“

Nach längerer, coronabedingter Pause hat sich das Organisationsteam der Bürgerinitiative „Jetzt langt´s“ zum ersten Mal seit August vergangenen Jahres wieder getroffen. Bei der Versammlung am 8.7. im Anglerheim in Oberhausen waren neben 18 Mitgliedern der BI auch der ehemalige Geschäftsführer des BUND, Axel Mayer, anwesend. 

Die Initiative, die sich für den Erhalt unserer lebenswerten Region stark macht, sieht vor allem den Expansionsdrang des Europaparks mit seinen zum Teil fatalen Folgen für die Natur sehr kritisch. Auslöser für die Gründung der Bürgerinitiative war das Bekanntwerden von Plänen des Vergnügungsparks, eine Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen ins benachbarte Elsass  bauen zu wollen. Im Mittelpunkt der aktuellen Sitzung stand daher auch die Fragestellung, wie dieses Projekt verhindert werden kann.

Axel Mayer konnte hier durchaus Hoffnung machen mit dem Verweis auf die ebenfalls ablehnende Haltung sowohl des BUND als auch des NABU und der elsässischen Organisation „Alsace nature“. Wichtig wäre seiner Meinung nach die Vernetzung der Gruppierungen, um dem Protest mehr Gewicht zu verleihen. 

Um darüber hinaus der fortschreitenden Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch Landschaftszersiedelung entgegen zu wirken, haben die Vertreter der BI beschlossen, den Regionalverband Südlicher Oberrhein aufzufordern, seiner Verantwortung künftigen Generationen gegenüber nachzukommen und bei seinen Raumplanungen wirtschaftliche Interessen nicht mehr über ökologische Notwendigkeiten zu stellen. Die Region ist an den Grenzen ihres Wachstums angelangt.

Wer sich über die rund 300 Mitglieder zählende Bürgerinitiative informieren oder ihr beitreten möchte, findet alles Wichtige auf der Seite www.jetztlangts.org .   

Spendenaufruf – jetzt langt’s

Liebe Freunde und Mitglieder der BI jetzt langt‘s,

noch hat das Corona Virus unseren Alltag fest im Griff, einzelne Silberstreifen scheinen sich am Horizont zu zeigen. 

Anscheinend liegt alles erst mal „auf Eis“, die vom Virus erzwungene „Auszeit“ kann aber auch genutzt werden, um im Hintergrund, in aller Unaufgeregtheit und Ruhe, begonnene Pläne zu realisieren.

Wenn man den Aussagen des Parkbetreibers aufmerksam zuhört, ist immer wieder die Seilbahn ein Thema, werden immer wieder deren vermeintlichen Vorzüge herausgestellt, und scheibchenweise an die Öffentlichkeit weitergegeben.

Irgendwann kann man dann ja sagen: „Ihr habt‘s ja gewusst, wir haben Euch ja informiert, wir haben ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass dies unsere Pläne sind, wieso also die Überraschung, dass die Seilbahn jetzt Realität wird?“

Wurde das Projekt des EP bisher immer als „Verkehrsinfrastrukturprojekt“ verkauft, so kommen die jüngsten Äußerungen gegenüber einem Pressevertreter, der Wahrheit schon näher: „Wie toll und einmalig wäre eine Fahrt mit einer Seilbahn über ein einmalig schönes Naturschutzgebiet, welche den badischen mit dem elsässischen Teil des Europa Parks verbindet.“

Natürlich alles so, dass die Natur davon unberührt bleibt.

Um für „the day after tomorrow“ gerüstet zu sein, werden wir alle Hebel in Bewegung setzen, diese Pläne zu verhindern.

Da hierzu auch manchmal finanzielle Mittel nötig sind, bitten wir um Spenden. 

Die Spenden sind steuerlich nicht absetzbar, es müssen ja auch nicht gleich 1.000.-Euro sein, wir sind aber auch um jeden kleineren Betrag froh!

Hier geht es zur Spendenseite.

Leserbrief zum Artikel „Bund könnte Seilbahn zahlen“ vom 16.02.2021

Axel Moser, Herbolzheim

Lahrer-Zeitung.de

Herbolzheim (amo).

B 3-Umfahrung, Autobahn- und Rheintalbahn-Ausbau – das waren die Themen eines digitalen Austauschs der CDU Kippenheim am Montagabend. Dazu kam das mögliche Seilbahn-Projekt in Rust, mit einer ganz neuen Perspektive.

Seit Wochen, ja Monaten hat sich in Zeiten der Pandemie und dem damit einhergehenden Lockdown eine trügerische Ruhe zu den Plänen, eine Seilbahn im Naturschutzgebiet Taubergießen zu bauen, eingeschlichen.