Gegendarstellung zum Bericht der Badischen Zeitung vom 31.12.2021 „Europapark will Verbrauch drosseln“

Die Europaparkmitarbeiter Gehring und Klaiber bezeichnen den Europapark aktuell als nachhaltig, von ressourcenschonendem Arbeiten wird gesprochen. Ein Versuch, den Europapark als ökologisch wertvoll darzustellen? ( Green Washing)

Licht, das die ganze Nacht leuchtet, mag zwar werbewirksam sein und Besucher anlocken, zugleich stört es aber Mensch und Tier und verbraucht viel Energie.

Ökologisch wäre allein, alle überflüssigen Lichtquellen abzuschalten!

Auch wenn die Zahl des selbst erzeugten Stromes von 30% stimmen würde, so wird der Löwenanteil in Blockheizkraftwerken erzeugt, die Gas verbrennen und CO2 freisetzen. Um den Energiebedarf des Europaparks durch solar erzeugten Strom zu decken, würde man eine Fläche benötigen, die größer ist als die 95 Hektar Fläche des Parks selbst. Das würde theoretisch aber auch nur funktionieren, wenn die Sonne scheint.  

Fragwürdig bleibt auch die hohe Müllrecyclingrate, hat man doch noch in den vergangenen Jahren aus wirtschaftlichen Gründen die weiß eingefärbten Weihnachtsbäume mitsamt ihrer Beleuchtung geschreddert.

Dass der Europapark versucht hat Gebäudeflächen zu begrünen, hat wohl mehr mit Imagepflege zu tun als mit Ökologie. Hat man doch erst unlängst für den Bau des Wasserparks 40 Hektar wertvollste Flächen zubetoniert. An dieser Tatsache können auch einige, auf Parkplatzflächen aufgestellte Bienenhotels und Nistkästen, nicht hinwegtäuschen.

Zum Wasserverbrauch und den Angaben des Europaparks bleibt zu sagen, dass nicht nur die Gemeinde Rust, sondern auch das Landratsamt und das Regierungspräsidium keine Angaben über den tatsächlichen Wasserverbrauch des Europaparks haben.

Es müssen enorme Größenordnungen sein, aber anscheinend soll davon nichts öffentlich werden. Der gewaltige Wasserverbrauch in der Region wird natürlich auch von den ständig neu entstehenden Hotels im näheren Umland angeheizt.

Dabei gilt es zu bedenken, dass viele Umlandgemeinden zur Versorgung der Bevölkerung  auf der Suche nach geeigneten Grundwasserquellen sind, so hat z.B. Herbolzheim hierfür bereits 800.000 Euro an Steuergeldern investiert.

Der täglich 2malige Halt des ICE´s in Ringsheim ist grundsätzlich positiv zu bewerten, allerdings sind die Beförderungskapazitäten von 430 Personen pro Zug und Fahrt ein Tropfen auf den heißen Stein gemessen an der Gesamtzahl der Besucher des Europaparks ( s. Pressebericht in der BZ vom 2.6.21).

Fazit: solange Wachstum als Gesellschaftsmodell das Maß aller Dinge ist, wird der Bedarf an Energie und Wasser steigen, es gibt keine Form der Energiegewinnung, welche nicht in die Natur, in die Ökologie, eingreift!

Diesem Diktat ist auch der Europapark unterworfen.

Ohne Verzicht auf Wachstum, keine Ökologie. Alles andere ist schöner Schein!

Das Nachhaltigkeitsteam des Europaparks ist ob seiner schier unlösbaren Aufgabe nicht zu beneiden und dient wie so vieles eher der Imagepflege.  Wir müssen endlich sagen: „jetzt langt´s!“

BI Jetzt langts


Badische Zeitung vom 31.12.2021 – Wie der Europa-Park den Verbrauch drosseln will / Überschrift wurde geändert in: Wie der Europa-Park auf Nachhaltigkeit setzt