Wasserverbrauch Europapark

Die BI Jetzt langts macht sich nicht nur Sorgen um die ständige Expansion des Parks, sowie die daraus resultierenden Probleme wie Flächenverbrauch, Verkehr, Lärm und die angedachte Seilbahn durch unser Naturschutzgebiet Taubergießen, sondern auch um den immensen Wasserverbrauch des Freizeitparks. Niederschläge, welche auch in den Wintermonaten ausbleiben, extrem heiße Dürresommer, verhindern eine Neubildung des Grundwassers, selbst in den Alpen fällt nicht mehr ausreichend Schnee, um Seen und Flüsse ausreichend zu speisen. Frankreich scheint auszutrocknen, Norditalien hat den Wassernotstand ausgerufen und auch Deutschland ist wie der sogenannte Dürremonitor anzeigt, in der tiefroten Zone.

Trotz der ständigen Beteuerung vieler Lokalpolitiker, dass der Oberrheingraben schier unendliche Grundwasservorräte aufweisen würde, sind viele Gemeinden in der Südwestecke auf der Suche nach verwertbarem Grundwasser, zur Versorgung der schnellwachsenden Bevölkerung. Von der Landwirtschaft wird erwartet, auf ständig schrumpfenden Flächen immer mehr zu produzieren, und das ist angesichts von immer weniger Niederschlägen, ohne künstliche Beregnung nicht möglich.

Gastronomie, Hotelerie und allgemein der Tourismus in unserer Region, allen voran der Europapark mit Hotels und Spaßbädern, haben einen auserordentlich hohen Wasserverbrauch, den gibt die DEHOGA ( Deutscher Hotel und Gaststättenverband) an, mit 200 bis 500 Litern pro Tag und Übernachtungsgast!

Mit Hilfe eines Limnologen aus Freiburg ist es uns nun gelungen, über die untere Wasserbehörde des Ortenaukreises, genaueres zum Wasserverbrauch des Europparks zu erfahren.

Demnach beträgt die Gesamtentnahme aus dem Grundwasser ca. 3 Millionen Kubikmeter, wobei ein Teil über Grundwasserwärmepumpen, dem Grundwasser oder fließenden Gewässer wieder zugeführt wird. Dennoch bleibt ein extrem hoher Verbrauch!

Zum Vergleich: die Stadt Offenburg mit ca. 65.000 Einwohnern, gibt Ihren Wasserverbrauch mit 3,7 Millionen Kubikmeter an.

Der Europapark entnimmt Grundwasser aus verschiedenen Grundwasserentnahmestellen, deren Wasserrechte aufgrund Ihrer zeitlichen Befristung, bereits abgelaufen sind d.h.die Entnahme erfolgt vorerst mit Duldung der Behörde, wäre dies nicht der Fall, würde die Entnahme als illegal gelten!

Derzeit ist der Europapark im Gespräch mit der Wasserbehörde, über die künftige Wasserrechtliche Zulassung.

Wir haben nun, zusammen mit der Regio Wasser e.V. in Freiburg ein Schreiben an das Landratsamt verfasst, den wir nachfolgend in voller Länge abdrucken:

Landratsamt Offenburg

Z.Hd. Herrn Frank Scherer

Landrat im Ortenaukreis

Badstr. 20

77652 Offenburg

Rust, Niederhausen, Schmieheim, Freiburg, 09.01.2023

Umweltverträglichkeitsprüfung für den Wasserentnahmeantrag 

des Europa-Parks

Sehr geehrter Herr Scherer,

im Hinblick auf das anstehende Wasserrechtsverfahren für die Wasserentnahmen des Europaparks spricht sich die BI „Jetzt langt`s“ dafür aus, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird. Mit rund 3 Mio. Kubikmetern pro Jahr liegen die Entnahmen zwar unter der Schwelle von 10 Mio. Kubikmetern, ab der ultimativ eine UVP durchgeführt werden muss. 

  • Gleichwohl liegen die rund 3 Mio. Kubikmeter in einer Größenordnung, die dem Wasserbedarf von Offenburg nahe kommt. 
  • Zudem liegt der Wasserbedarf des Europa-Parks um etwa den Faktor 10 über dem Wasserbedarf der direkt umliegenden Gemeinden. 
  • Mit seinen Wasserentnahmen rangiert der Europa-Park ganz weit oben unter den industriellen Wasserverbrauchern im Ortenaukreis und in den benachbarten Landkreisen. 
  • Insgesamt ist die Entnahme von rd. 3 Mio. Kubikmetern pro Jahr im Hinblick auf drohende Wassermangellagen infolge des rasanten Voranschreitens der Klimakrise keineswegs zu vernachlässigen. 
  • Ferner ist es schwer zu vermitteln, dass einerseits die BürgerInnen in Dürresommern zum Wassersparen aufgefordert werden und per Allgemeinverfügung die Landratsämter den Gemeingebrauch einschränken – und andererseits im Europa-Park zu Gunsten des Spaßvergnügens der Gäste immer mehr Wasser der Umwelt entzogen wird. 

In einer UVS könnte auch geprüft werden, ob die Entnahmen des Europa-Parks ggf. in Konkurrenz mit anderen Entnahmen stehen. Prüfpunkt sollte auch sein, ob die Entnahmen des Europa-Parks – insbesondere in Dürresommern – die benachbarten Elz-Wässerungswiesen mit ihrer hochwertigen ökologischen Bedeutung  negativ tangieren könnten. Ähnliches gilt für grundwasserabhängige Biotope im Umfeld des Europa-Parks. Zudem könnte bereits im Scopingtermin zur UVS thematisiert werden, inwieweit der absolute und relative Wasserbedarf des Europa-Parks (bezogen auf eine/n Besucher/in bzw. Übernachtungsgast) noch weitergehender gesenkt werden kann. Hierfür käme ggf. eine Grauwassernutzung in Frage (siehe Maßnahme 54 im Entwurf der Nationalen Wasserstrategie). Im Sommer braucht es zur Bewässerung der Grünanlagen des Europa-Parks keine hochwertigen Grundwasserressourcen oder gar Trinkwasserqualität!

In die von uns vorgeschlagene UVS sollte auch der indirekte Wasserbedarf des Europa-Parks mit einbezogen werden. Dazu würde u.a. der Wasserbedarf zählen, der auf der elsässischen Rheinseite entstehen wird, wenn die dort vom Europa-Park geplanten Vorhaben realisiert werden sollten. Insbesondere wäre aber zu berücksichtigen, wie der Wasserbedarf in den Umlandgemeinden durch Übernachtungsgäste in Ferienwohnungen und in der dortigen Hotellerie nach oben getrieben wird. Ein indirekter Wasserbedarf entsteht auch durch die Wäsche von Handtüchern, Bettwäsche usw. aus den Hotels im Europa-Park selbst und in den Hotels in den Umlandgemeinden sowie in den dortigen Ferienwohnungen in externen Großwäschereien. Und selbstverständlich wäre auch der Wasserbezug des Europa-Parks aus dem öffentlichen Netz mit zu berücksichtigen.

Zu guter Letzt ginge es auch um die Frage, inwieweit der Europa-Park und dessen Spaßbadewelt „Rulantica“ bei seinen BesucherInnen zur „aquatischen Bewusstseinsbildung“ beitragen kann – siehe dazu die Maßnahmenvorschläge im Kapitel III. 9. „Bewusstsein für die Ressource Wasser stärken“ im Entwurf der Nationalen Wasserstrategie.

All diese Aspekte lassen sich ungleich besser thematisieren, wenn der Antrag im Rahmen einer UVP behandelt wird und nicht nur ein wasserrechtliches Erlaubnisverfahren nach § 8 WHG stattfinden würde. Wir sprechen uns deshalb für ein ganzheitlich angelegtes Genehmigungsverfahren aus, das auf einer integralen UVS basieren sollte. 

Der Europa-Park verweist auf die zahlreichen Auszeichnungen und Preise, die er für seine Innovationen verliehen bekommen hat. Der Europa-Park sollte in Zeiten der Klimakrise zu Gunsten der umliegenden Natur und des Grundwasserhaushaltes seine Innovationskraft auch mit einer vorbildhaften Wassereffizienz unter Beweis stellen. Mit der Anordnung einer UVP könnte das Landratsamt derartige Bemühungen des Europa-Parks fördern.

Mit freundlichen Grüßen BI „Jetzt langt´s“ und regioWasser e.V.

BI „Jetzt langt´s“ und regioWasser e.V.

Am 19.1.23 erhielten wir vom Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, eine entsprechende Antwort.

Der von uns vorgeschlagenen UVP ( Umweltverträglichkeitsprüfung) möchte das Amt vorerst nicht näher traten ( zwingend erst ab 10 MIO. Kubikmeter)und erst einmal die allgemeine Vorprüfung abwarten.

Der relativ kurz abgefasste Antwort von Herrn Landrat Scherer weist lediglich noch darauf hin, dass eine “ großräumige Grundwasserbilanz“ erstellt werden soll um zu prüfen, ob die Wasserentnahme des Europaparks, eine „qualitativ oder quantitativ nachteilige Auswirkung auf den Grundwasserkörper“ hat, dazu möchten wir uns jetzt nicht weiter äußern!

Wir werden das Thema auf jeden Fall im Auge behalten!


Links:

Jetzt langt’s! Nein zum Europa Valley!

Unterzeichnen Sie die Petition 

Diese Petition richtet sich gegen den Bau des „Europa Valley“ in Diebolsheim. Dieses Großprojekt soll ein Ableger des Europa-Parks werden und eine Fläche von 150 bis 250 ha umfassen. 
Zum Vergleich: Der bestehende Europa-Park ist mit dem Wasserpark Rulantica zusammen etwa 140 ha groß.

Unsere beiden grenznahen und eng verbundenen Bürgerinitiativen “Le Chaudron des alternatives“ im Mittelelsass und “Jetzt langt’s“ mit Sitz in Südbaden, in der Nähe des Europa-Parks, sind gegen dieses weitere Flächen und Ressourcen fressende Projekt des Europa-Parks.

Wir leben in der Zeit des Klimawandels, der letzte Sommer hat uns wieder einen Vorgeschmack darauf gegeben, was uns in Zukunft erwarten wird. Hitzeperioden und Dürre auf der einen und Überschwemmungen und Stürme auf der anderen Seite. Hilflos erleben wir derzeit ein Artensterben nie gekannten Ausmaßes. Von den globalen Krisen, die die Welt erschüttern, ganz zu schweigen.

Die Möglichkeit, Nahrungsmittel lokal anzubauen war noch nie so wichtig. Trotzdem will man hier eine riesige Fläche unwiederbringlich der Spaßindustrie opfern und ein Projekt aus dem Boden stampfen, das Unmengen von Energie und Wasser verschlingen wird.

HIER eine Standortkarte des Europa-Parks auf deutscher Seite in Rust unweit des Rheins und dem elsässischen Ried auf der französischen Rheinseite.

Unterzeichnen Sie die Petition 

Worum geht es wirklich ?

Im Jahr 2018 bekundete der Europa-Park-Geschäftsführer Roland Mack die Absicht, sich zusätzlich im Elsass einige Kilometer Luftlinie vom Europa-Park entfernt, in der Nähe der Gemeinden Sundhouse, Diebolsheim und Rhinau niederzulassen. Damals sprach Mack von einer Center –Park- ähnlichen Anlage, welche im Elsass entstehen sollte. Zudem erklärte der Europa-Park-Chef, dass die Ferienanlage per Seilbahn mit Deutschlands größtem Freizeitpark in Rust verbunden werden solle. Binnen 15 Minuten könnten dann sowohl Besucher als auch Mitarbeiter den Park schnell erreichen.
Die Pläne für eine Seilbahn sorgten bei den sonst sehr geduldigen und leidensfähigen Anwohnern, aber auch bei Naturschützern und Umweltverbänden für eine große Protestwelle, da diese Seilbahn durch das sensible und streng geschützte Naturschutzgebiet Taubergießen und Ile de Rhinau führen würde. Offensichtlich um die geweckten Hunde wieder schlafen zu legen, einigte man sich 2018 mit dem Gemeinderat in Rust auf ein 5-jähriges Moratorium – sprich einen Aufschub. In dieser Zeit wollte man mit den Bürgern, der Gemeinde Rust, der Politik, den Verbänden und dem Zweckverband Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust (ZVT) Gespräche führen. Außerdem sollten Studien zu den Auswirkungen auf die Natur und Umwelt in Auftrag gegeben werden.

Betrachten wir das Projekt einmal im historischen Kontext des Werdegangs des Europa-Parks in Rust:
Mit dem unbegrenzten Wachstum des Europa-Parks in Rust wuchs neben dem Reichtum einiger weniger über Jahre auch das Verkehrsaufkommen. Jahrzehntelang wälzten sich Verkehrskolonnen zwei Mal täglich durch Rust und die angrenzenden Ortschaften, bis die Belastung und der öffentliche Druck so groß wurden, dass die Autobahnausfahrt Rust/Ringsheim und eine Umgehungsstraße gebaut werden mussten. 
Jahrzehntelang wurden ohne jede Rücksicht auf die Umwelt und das Grundwasser die Autos der Besucher auf Felder und Wiesen direkt neben dem Naturschutzgebiet geparkt, bis ein großer Besucherparkplatz gebaut wurde, der mittlerweile an vielen Tagen auch nicht mehr ausreicht.
Kurz gesagt: Immer wurde erst ein Problem geschaffen, das dann auf Kosten der Natur wieder behoben werden musste. Genauso wird es mit dem Bau des „Europa Valley“ nun wieder geschehen.

Der Europa-Park mag heute Pläne eines Seilbahnbaus dementieren, in Wahrheit werden aber bereits die Weichen dafür gestellt, dass eine Seilbahn durch das Naturschutzgebiet irgendwann „unausweichlich“ werden wird. Dies müssen wir verhindern.

Es klingt geradezu zynisch, wenn man das „grün gewaschene“ Vokabular hört, mit dem man der Bevölkerung das Projekt schmackhaft zu machen versucht. Man will mit dem Projekt

  • “grenzüberschreitende Synergien schaffen“ und es soll „die Stärkung der deutsch-  französischen Freundschaft und die europäische Zusammenarbeit symbolisieren“
  • “zur Attraktivität des Elsass beitragen, ein originelles und innovatives Feriendorf als Touristenziel schaffen“ 
  • “der Nachfrage nach längerer Erholung in einer beruhigenden Umgebung nachkommen“

Auch Schlagworte wie “Energiewende, … sanfte Mobilität, … regionales Ernährungsprojekt, Umsetzung der Maßnahmen des Klimaplans,…“ lässt man verlauten. Das ist green- und brain- washing im großen Stil.

Während man nach wie vor dementiert, das Seilbahn-Projekt weiter zu verfolgen, sind die Pläne für eine Ferienanlage elsässischen Medien zufolge schon intensiv vorangetrieben worden.
Erste offizielle Schritte in der Umsetzung des internationalen Expansionsvorhabens der Familie Mack sind bereits erfolgt: 

  • Eine von der öffentlichen Hand in Auftrag gegebene und von der Agentur für wirtschaftliche Entwicklung im Elsass (ADIRA) koordinierte Studie befindet sich derzeit in der Endphase der Fertigstellung. Sie befasst sich mit “der wirtschaftlichen und verantwortungsbewussten Entwicklung im Zentralelsass“. Dies kostet den französischen Steuerzahler über eine Viertel Million Euro. Wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, muss das Ergebnis die Kosten amortisieren.
  • -Im Mai 2022 wurde beim Deutschen Patent- und Markenamt das „Europa Valley“ als Markenname im Bereich Tourismus angemeldet.
  • Die kürzlich erfolgte Niederlassung des Tochterunternehmens „MackNeXT“  in Plobsheim / Elsass.
  • Auf der Website des französischen Generalkonsulats für Freiburg und Tübingen kann man erfahren: „Aufgrund seiner zahlreichen Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und seines tatkräftigen Engagements für den kulturellen Austausch der Nationen wurde Michael Mack 2018 zum französischen Honorarkonsul ernannt. Im Rahmen dieses Ehrenamtes setzt sich Michael Mack für die Stärkung und Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden Länder ein“. „Honni soit qui mal y pense“ oder „Ein Schelm wer Böses dabei denkt“

Wem würde dieses Projekt nützen?

Nützen würde dieses Projekt in erster Linie der Familie Mack. Sowohl finanziell als auch hinsichtlich der Ausweitung ihres bereits heute bedenklich großen Einflusses auf politische Entscheidungen.
Profitieren würde auch eine gewisse Anzahl von Unternehmen, die in den Bau und den Weiterbetrieb eingebunden wären.
Es würden Arbeitsplätze entstehen – überwiegend im Niedriglohnbereich-, die dann, wie in Rust auch, aufgrund schlechter Bezahlung und Arbeitsbedingungen durch angeworbene Menschen aus Osteuropa besetzt werden müssten. 

Negative Auswirkungen bekämen zuerst die Landwirte zu spüren, die riesige Anbauflächen für qualitativ hochwertige und in der Region wachsende Lebensmittel verlieren würden.  
Der immens hohe Wasserverbrauch einer solchen Anlage stünde der immer häufiger auftretenden und anhaltenden Trockenheit diametral entgegen und würde eine Versteppung der verbleibenden Landschaft zusätzlich beschleunigen. Welche Folgen die Zerstörung einer bis zu 250ha großen Naturfläche und deren Versiegelung auf die Biodiversität und unser Klima hätten, muss nicht weiter ausgeführt werden.
Nachteilige Effekte hätten das zu erwartende Verkehrsaufkommen und der Massentourismus auf die Lebensqualität der Anwohner, wie man am Beispiel Rust deutlich sehen kann.
Heute schon ächzt das ganz Umland um Rust unter dem stetig wachsenden Durchgangsverkehr aus Frankreich. Die nahen Grenzübergänge sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Mit dem Bau solch einer Anlage würden Fakten geschaffen, die alternative Verkehrslösungen erforderlich machten. Die Idee der Seilbahn über das Naturschutzgebiet würde dann wieder aus der Schublade gezogen und als vermeintlich nachhaltige Lösung für ein Problem präsentiert, welches es ohne das Europa Valley nie geben würde. Eine Seilbahn über das einzigartige Naturschutzgebiet wäre aber dessen Todesurteil. 

Was verlangen wir?

Wir fordern

  • eine politische Entscheidung gegen dieses private Megaprojekt
  • die Erhaltung der Natur und damit der biologischen Vielfalt im Sektor Ried
  • den Schutz und Erhalt des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojektes in Form des bestehenden Naturschutzgebietes

Lasst uns mit der Unterschrift unter diese Petition solidarisch die Belange unserer Französischen Freunde unterstützen und die deutsch-französische Freundschaft aktiv leben.

Zeigen wir gemeinsam, dass man mit Macht und Geld nicht alles machen kann.

Sagen wir gemeinsam :

Jetzt langt’s! Nein zum Europa Valley!
Ça suffit ! Non à Europa Valley !

Unterzeichnen Sie die Petition 

Die Kollektive

 Jetzt Langt’s und Le Chaudron des alternatives

Jetzt langt's und Le Chaudron des Alternatives

Wasserverbrauch des Europaparks

Seit langer Zeit versucht die BI, jetzt langts,die Wasserverbrauchszahlen des Europa Parks zu ermitteln. Dies hat sich in der Vergangenheit als sehr schwierig herausgestellt, die Gemeinde Rust hat uns wieder zu dieser Frage an den Europa Park zurück verwiesen, und von dort wollte man uns keine Informationen geben.

Hierzu fand vergangenen Montag ein Treffen einiger Mitglieder der BI, mit dem Limnologen Nik Geiler statt.

Dank dem Kontakt einiger unserer Mitglieder zu dem Freiburger Biologen und Limnologen, Nik Geiler,und dessen Bemühungen,konnten wir nun erreichen, dass uns die zuständige Wasserbehörde beim Landratsamt Ortenaukreis konkrete Zahlen herausgegeben hat.

Es handelt sich um viele einzelne Grundwasserentnahmestellen, mit vielen Einzelgenehmigungen,die teilweise  abgelaufen sind, mometan wird dies von der Wasserbehörde “ geduldet“, das hatten wir Euch ja schon einmal mitgeteilt.

Nach Aussage der Wasserbehörde, wird derzeit an einer “ Gesamterlaubnis“ gearbeitet, ob hierzu nach dem Gesetz eine Öffentlichkeitsbeteiligung oder etwa eine Umweltverträglichkeitsprüfung ( UVP) zwingend erfolgen muß, bleibt abzuwarten, wir bleiben am Ball!

Nun zu den Zahlen zum Gesamtwasserverbrauch des EP, welche und vom Landratsamt übermittelt wurden.

Im Jahre 2021 wurden demnach annähernd 3 Millionen Kubikmeter Grundwasser entnommen!

Davon werden laut Landratsamt wieder über vorhandene Grundwasserwärmepumpen, ca.1 Million Kubikmeter, dem Grundwasser zugeführt.

Zum Vergleich : die Einwohner der Gemeinden Rust, Kappel-Grafenhausen, Ringsheim und Rheinhausen zusammen, haben einen Bedarf von ca. 500.000 Kubikmeter jährlich.

Bei diesen Zahlen gilt zu bedenken, dass das Jahr 2021 noch unter gewissen Einschränkungen infolge der Corona Pandemie stand, bei „normalem Geschäftsverlauf “ des EP, werden sich die Zahlen nach ober bewegen.

Gleichzeitig, und das sind unsere Sorge, ist die Grundwasserneubidung der letzten 20 Jahre rückläufig

Zum einen, haben die für die Grundwasserneubildung wichtigen Niederschläge in den Wintermonaten gefehlt,zusätzlich kam es in den Niederschlagsarmen Sommermonaten infolge der hohen Temperaturen zu höheren Verdunstungen.

Das alles führt zu einer relativ unsicheren Prognose zur Grundwasserentwicklung der nächsten Jahre.

Wir sind daher gegen sämtliche Maßnahmen im Tourismusbereich, welche zu noch mehr Wasserverbrauch führen!

Wasser ist Allgemeingut, nur weil der Europa Park, die Gemeinde Rust und alle anderen Kommunen hier am Oberrhein „zufällig“ auf hohen Grundwasservorkommen sitzen, ist es noch lange nicht deren Eigentum!

Möglich wäre eine Situation, in der Wir andere Regionen in Baden-Württemberg mit Wasser versorgen müssen.

Was passiert mit dem Grundwasser am Oberrhein, wenn die Pläne des EP im Elsaß realisiert werden?

Was bleibt für die Landwirtschaft, für Gärtnereien etc.,für die notwendige Versorgung einer drastisch wachsenden Einwohnerzahl?

Diese existenzielle Frage sollten wir nicht einer durchgeknallten Spaßgesellschaft überlassen die von weit her kommt, und sich um diese Dinge keine Gedanken macht.

Wir bleiben dran!

Wer mehr Interesee an dem Thema “ Wasser am Oberrhein“ hat, kann sich auf der homepage www.mitwelt.org erkundigen

Öffentliche Sitzung des Wasserverbandes südliche Ortenau

Am 28.9.22 fand im Rathaussaal in Kappel, eine öffentliche Sitzung des Wasserverbandes südliche Ortenau statt. An der Sitzung nahmen auch 3 Mitglieder der BI als Zuhörer Teil. Am Ende der Sitzung wurde uns erlaubt, was eigentlich nicht vorgesehen ist, eine Frage zu stellen.

Unsere Frage war, ob der Bau weiterer Freizeiteinrichtungen in der Region, vor dem Hintergrund der zunehmenden Wasserproblematik noch vertretbar sei.

Der Vorsitzende des Wasserverbandes, Herr Pascal Weber ( BM Ringsheim) machte uns darauf aufmerksam, dass diese Frage in die Zuständigkeit jeder einzelnen Kommune fallen würde, und der Wasserversorgungsverband der falsche Ansprechpartner sein würde.

Er wäre jedoch zuversichtlich, dass die Wasservorräte im Rheingraben, noch auf Jahrzehnte hinaus, auch für weiteres Wachstum, ausreichen würden. Dies sei auch die einhellige Meinung der Experten.

Badische Zeitung vom 08.10.2022 – Investitionen in die Notfallversorgung

SWR Beitrag „Unser Wasser“

Wer gestern Abend den Beitrag „Unser Wasser“ im SWR gesehen hat, dem müsste jetzt, nach menschlichen Ermessen, klar sein, dass wir so wie bisher nicht mit unserem Wasser umgehen können.

Umso mehr muss es doch verwundern, wenn kostbares Trinkwasser, zur Bespaßung breiter Bevölkerungsschichten vergeudet wird.

Nicht nur der Europa Park, sondern die mittlerweile unzähligen Hotels und Pensionen in Rust und Umgebung verbrauchen „just for fun“ Wasser ohne Ende.

Die DEHOGA ( Deutscher Hotel und Gaststättenverband), gibt je nach klassifizierung der Unterkunft, einen Wasserverbrauch pro Person und Übernachtung,von 175l bis 350l an!

Laut Statistik des Statistischen Landesamtes, übernachten alleine in Rust, knapp 1 MILLION Menschen im Jahr!!

Die BI „jetzt langts“ konnte mit Hilfe eines Limnologen erreichen, dass die untere Wasserbehörde beim Landratsamt Lahr nun bereit ist, konkrete Zahlen offen zu legen – noch sind die angekündigten Zahlen nicht da.

Wir werden darüber noch an anderer Stelle berichten.

Leserbrief zum Wasserpark Rulantica „Landschaftsfressend und naturzerstörend“

In dem zur täglichen Hauspostille des Europaparks herabgekommenen Ettenheimer Teil der Badischen Zeitung findet sich am 24. August sogar eine Einladung zu einer BZ-Sommeraktion, bei der vermeintlichte Natur- und Ökoprojekte wie „Bienenhaus“, „Insektenhotel“,“Reptilien – Refugium“ oder gar noch „Fledermauskorridore“ darüber hinwweg täuschern sollen, was der Park durch seine fortschreitend landschaftsfressende und naturzerstörerische Vorgehensweise und den nie bekannt gegebenen immensen Wasserverbrauch durch die Vielzahl an Hotels und durch das Spaßbad Rulantica, an ökologischen und landschaftsbildenden Vergehen bewirkt hat. In Rust, Kappel oder Grafenhausen erleben Einheimische durch erstmalige Versiegen ihrer Hausbrunnen die wirklichen ökologischen Auswirkungen des Unternehmens Europapark.

Robert Krais, Ettenheim


Lesebrief in der Badischen Zeitung vom 01.09.2022

BZ-Leser erleben den Lebensraum für Tiere rund um Rulantica – Badische Zeitung vom 24.09.2022

Petition der ÖDP gegen den Bau einer Seilbahn durch den Taubergießen abschlägig beschieden

Die von der ÖDP initiierte Petition gegen den Bau der vom Europa Park angekündigten Seilbahn in das benachbarte Elsaß, wurde nun vom Landtagtag Baden-Württemberg in seiner 44.Sitzung am 21.7.2022 abschlägig beschieden.

Die Petition hatte etwa 1700 Unterzeichner gewinnen können.

In seiner Begründung geht der Landtag nochmals auf die allgemein bekannten „Ideen“ ein (umweltfreundliches Transportmittel/ Verkehrsentlastung etc.), erwähnt aber auch die hohen Hürden für eine baurechtliche Genehmigung einer Anlage im Zusammenhang mit einem NATURA 2000 Gebiet.

Da jedoch weder dem Verkehrsministerium, noch dem Regierungspräsidium konkrete Bauanträge vorliegen, läuft die Petition quasi ins „Leere“.

Der Landtag weist darauf hin, dass es jedermann gestattet sei, Projektideen zu entwickeln und empfiehlt dem Petenten, sich beim Vorhabenträger direkt nach dem aktuellen Sachstand zu erkundigen.

Anmerkung der BI jetzt langts: In einem aktuellen Beitrag des SWR erklärte der Geschäftsführer des Euro Parks, Engelbert Gabriel, auf wiederholte Nachfrage, dass die Pläne für eine Seilbahn definitiv “ gestoppt“ seien.

Wortwörtlich:“ das Seilbahnprojekt ist komplett auf…..äh, gestoppt worden und von daher gibt es eigentlich auch nichts zu sagen.“

Diese Aussage spricht für sich selbst!

Rückblick: Demonstration gegen das Europa Valley

Am 03.07.2022 war die erste gemeinsame und gleichzeitig auch sehr erfolgreiche Aktion mit dem französischen Kollektiv „Le chaudron des alternatives“. Vorrangiges Ziel der Aktion war ein gemeinsames Statement gegen den Bau des geplanten Europa Valley im elsässischen Diebolsheim und damit gegen die Seilbahn „durch die Hintertür“ durch das Naturschutzgebiet Taubergießen zu setzen. Wir fanden aber, dass es außerdem eine gute Gelegenheit wäre, auch einmal Tacheles zu reden über den Expansionswahn des Europa-Park, die Zunahme von Lärm, Verkehr und Übertourismus und gegen die stetige Abnahme der Lebensqualität in und um Rust.

Kundgebung in Rhinau

Um 10.15 Uhr trafen sich einige Mitglieder unserer BI, um gemeinsam zum ersten Treffpunkt und Kundgebungsplatz vor die Tourist-Info in Rhinau im Elsaß zu radeln, wo wir uns auf 11 Uhr mit unseren Freunden des Kollektivs „Le chaudron des alternatives“ zur Kundgebung, Presseterminen und einem gemeinsamen Picknick trafen. Zahlreiche Demo-Teilnehmer kamen auch mit dem Auto, sodass sich auf dem Platz um die 100 Leute versammelt hatten. Es wurden Reden gehalten, lautstark demonstriert und auf einer Landkarte erörtert, wo das Europa Valley entstehen soll. Unsere französischen Freunde boten uns – gastfreundlich wie die Franzosen sind – Deftiges und Süßes zum Picknick an. Neben Teams der lokalen Presse und des Radios von France Bleu Alsace, DNA (Dernière Nouvelles d’Alsace), berichteten auch zwei lokale Fernsehteams von BFM Alsace und France 3 télévision von der Aktion und interviewten die Organisatoren. (Links siehe unten)

Fahrradkonvoi nach Rust

Gegen 14 Uhr machten sich ein Großteil der Teilnehmer per „Vélo“ auf den Weg zum zweiten Teil der gemeinsamen Protestaktion. Ein beeindruckend langer Konvoi von Rädern fuhr in Begleitung der Polizei durch Kappel in Richtung Rust, wo man um 14.30 Uhr auf der Bachbrücke/Austr. auf eine Gruppe bereits versammelter Demonstranten mit ihren Bannern und Schildern traf, um dann gemeinsam zu Fuß am Haupteingang des Europa-Parks entlang, vorbei an offensichtlichen „Abgesandten“ desselben, zum zweiten Kundgebungsplatz vor der Skaterbahn zu ziehen. 

Kundgebung in Rust

Am Ende waren wieder ca. 120 Menschen versammelt, die den Rednern laut jubelnd beipflichteten.

Auch hier waren Vertreter der Presse an unserer Aktion interessiert (Badische Zeitung, Lahrer Zeitung) und im Nachgang wurde auf SWR aktuell über die Demo berichtet (siehe Link) 

Gegen 15.30 Uhr wurde die Kundgebung offiziell für beendet erklärt und man verabschiedete sich von den neuen französischen Freunden. 

Fazit: Obwohl eine Demonstration für unsere BI noch unbekanntes Neuland war, konnten wir überraschend viele Menschen mobilisieren. Das zeigt uns, wie vielen Menschen, denen unsere Heimat und die Natur am Herzen liegen, wir aus der Seele reden. Es war eine tolle Erfahrung und wir werden weiter machen.

 


Weiterführende Links:

SWR – Widerstand gegen Europapark-Expansionspläne

Merkur – „Völlig inakzeptabel“: Vergrößerung des Europa-Parks erfährt heftigen Gegenwind

Badische Zeitung – 120 Menschen demonstrieren gegen Expansion des Europa-Parks

France 3 – Europa Park : écologistes et riverains manifestent contre un projet d’expansion

le chaudron des alternatives – La Velo’rution transfrontalière en images

France Bleu – Europa Park : Jetzt Lang’s, cette association allemande qui s’oppose aux projets d’extension du parc

DNA – Vélorution transfrontalière contre la « bétonisation au détriment des espaces naturels »

BFM Alsace – Rhinau: des habitants s’opposent au projet Europa Vallée

Mitwelt.org – Protest gegen Europa-Park & Seilbahn über den Taubergießen

Mitwelt-org – Europa-Park „Verdoppelung“: Kritik & Overtourism

Badische Zeitung Pressemeldung „Zum Nachteil der Landwirte – Flächen- und Wasserverbrauch“

Sowohl die Mitglieder des BLHV-Ortsvereins Oberhausen als auch die Bürgerinitiative „Jetzt langt’s“ sehen den zunehmenden Flächenverbrauch als großes Problem. Das teilt die BI nach einem Treffen mit BLHV-Mitgliedern mit. Es gehe „um nichts Geringeres als um den Entzug wertvollen Ackerlandes für den Anbau von Lebensmitteln, um eine vom Ausland unabhängige Lebensmittelversorgung“. Ein weiteres Problem für die Landwirte stelle in Zeiten nachlassender Niederschläge die Versorgung der Felder mit künstlicher Bewässerung dar. Während die Entnahme von Grundwasser kontingentiert sei, werde die Region mit Hotels, Ferienressorts und Spaßbädern, Betrieben mit hohem Wasserverbrauch, „überschwemmt“, obwohl oberste Priorität eigentlich die Versorgung der Bevölkerung sein sollte. Zwischen den Interessen der Landwirte und den Zielen der Bürgerinitiative bestehe große Übereinstimmung bei diesen Themen, so das Fazit des Austauschs. Künftig wolle man enger zusammenarbeiten.

Badische Zeitung – 30. April 2022