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Diese Petition richtet sich gegen den Bau des „Europa Valley“ in Diebolsheim. Dieses Großprojekt soll ein Ableger des Europa-Parks werden und eine Fläche von 150 bis 250 ha umfassen.
Zum Vergleich: Der bestehende Europa-Park ist mit dem Wasserpark Rulantica zusammen etwa 140 ha groß.
Unsere beiden grenznahen und eng verbundenen Bürgerinitiativen “Le Chaudron des alternatives“ im Mittelelsass und “Jetzt langt’s“ mit Sitz in Südbaden, in der Nähe des Europa-Parks, sind gegen dieses weitere Flächen und Ressourcen fressende Projekt des Europa-Parks.
Wir leben in der Zeit des Klimawandels, der letzte Sommer hat uns wieder einen Vorgeschmack darauf gegeben, was uns in Zukunft erwarten wird. Hitzeperioden und Dürre auf der einen und Überschwemmungen und Stürme auf der anderen Seite. Hilflos erleben wir derzeit ein Artensterben nie gekannten Ausmaßes. Von den globalen Krisen, die die Welt erschüttern, ganz zu schweigen.
Die Möglichkeit, Nahrungsmittel lokal anzubauen war noch nie so wichtig. Trotzdem will man hier eine riesige Fläche unwiederbringlich der Spaßindustrie opfern und ein Projekt aus dem Boden stampfen, das Unmengen von Energie und Wasser verschlingen wird.
HIER eine Standortkarte des Europa-Parks auf deutscher Seite in Rust unweit des Rheins und dem elsässischen Ried auf der französischen Rheinseite.
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Worum geht es wirklich ?
Im Jahr 2018 bekundete der Europa-Park-Geschäftsführer Roland Mack die Absicht, sich zusätzlich im Elsass einige Kilometer Luftlinie vom Europa-Park entfernt, in der Nähe der Gemeinden Sundhouse, Diebolsheim und Rhinau niederzulassen. Damals sprach Mack von einer Center –Park- ähnlichen Anlage, welche im Elsass entstehen sollte. Zudem erklärte der Europa-Park-Chef, dass die Ferienanlage per Seilbahn mit Deutschlands größtem Freizeitpark in Rust verbunden werden solle. Binnen 15 Minuten könnten dann sowohl Besucher als auch Mitarbeiter den Park schnell erreichen.
Die Pläne für eine Seilbahn sorgten bei den sonst sehr geduldigen und leidensfähigen Anwohnern, aber auch bei Naturschützern und Umweltverbänden für eine große Protestwelle, da diese Seilbahn durch das sensible und streng geschützte Naturschutzgebiet Taubergießen und Ile de Rhinau führen würde. Offensichtlich um die geweckten Hunde wieder schlafen zu legen, einigte man sich 2018 mit dem Gemeinderat in Rust auf ein 5-jähriges Moratorium – sprich einen Aufschub. In dieser Zeit wollte man mit den Bürgern, der Gemeinde Rust, der Politik, den Verbänden und dem Zweckverband Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust (ZVT) Gespräche führen. Außerdem sollten Studien zu den Auswirkungen auf die Natur und Umwelt in Auftrag gegeben werden.
Betrachten wir das Projekt einmal im historischen Kontext des Werdegangs des Europa-Parks in Rust:
Mit dem unbegrenzten Wachstum des Europa-Parks in Rust wuchs neben dem Reichtum einiger weniger über Jahre auch das Verkehrsaufkommen. Jahrzehntelang wälzten sich Verkehrskolonnen zwei Mal täglich durch Rust und die angrenzenden Ortschaften, bis die Belastung und der öffentliche Druck so groß wurden, dass die Autobahnausfahrt Rust/Ringsheim und eine Umgehungsstraße gebaut werden mussten.
Jahrzehntelang wurden ohne jede Rücksicht auf die Umwelt und das Grundwasser die Autos der Besucher auf Felder und Wiesen direkt neben dem Naturschutzgebiet geparkt, bis ein großer Besucherparkplatz gebaut wurde, der mittlerweile an vielen Tagen auch nicht mehr ausreicht.
Kurz gesagt: Immer wurde erst ein Problem geschaffen, das dann auf Kosten der Natur wieder behoben werden musste. Genauso wird es mit dem Bau des „Europa Valley“ nun wieder geschehen.
Der Europa-Park mag heute Pläne eines Seilbahnbaus dementieren, in Wahrheit werden aber bereits die Weichen dafür gestellt, dass eine Seilbahn durch das Naturschutzgebiet irgendwann „unausweichlich“ werden wird. Dies müssen wir verhindern.
Es klingt geradezu zynisch, wenn man das „grün gewaschene“ Vokabular hört, mit dem man der Bevölkerung das Projekt schmackhaft zu machen versucht. Man will mit dem Projekt
- “grenzüberschreitende Synergien schaffen“ und es soll „die Stärkung der deutsch- französischen Freundschaft und die europäische Zusammenarbeit symbolisieren“
- “zur Attraktivität des Elsass beitragen, ein originelles und innovatives Feriendorf als Touristenziel schaffen“
- “der Nachfrage nach längerer Erholung in einer beruhigenden Umgebung nachkommen“
Auch Schlagworte wie “Energiewende, … sanfte Mobilität, … regionales Ernährungsprojekt, Umsetzung der Maßnahmen des Klimaplans,…“ lässt man verlauten. Das ist green- und brain- washing im großen Stil.
Während man nach wie vor dementiert, das Seilbahn-Projekt weiter zu verfolgen, sind die Pläne für eine Ferienanlage elsässischen Medien zufolge schon intensiv vorangetrieben worden.
Erste offizielle Schritte in der Umsetzung des internationalen Expansionsvorhabens der Familie Mack sind bereits erfolgt:
- Eine von der öffentlichen Hand in Auftrag gegebene und von der Agentur für wirtschaftliche Entwicklung im Elsass (ADIRA) koordinierte Studie befindet sich derzeit in der Endphase der Fertigstellung. Sie befasst sich mit “der wirtschaftlichen und verantwortungsbewussten Entwicklung im Zentralelsass“. Dies kostet den französischen Steuerzahler über eine Viertel Million Euro. Wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, muss das Ergebnis die Kosten amortisieren.
- -Im Mai 2022 wurde beim Deutschen Patent- und Markenamt das „Europa Valley“ als Markenname im Bereich Tourismus angemeldet.
- Die kürzlich erfolgte Niederlassung des Tochterunternehmens „MackNeXT“ in Plobsheim / Elsass.
- Auf der Website des französischen Generalkonsulats für Freiburg und Tübingen kann man erfahren: „Aufgrund seiner zahlreichen Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und seines tatkräftigen Engagements für den kulturellen Austausch der Nationen wurde Michael Mack 2018 zum französischen Honorarkonsul ernannt. Im Rahmen dieses Ehrenamtes setzt sich Michael Mack für die Stärkung und Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden Länder ein“. „Honni soit qui mal y pense“ oder „Ein Schelm wer Böses dabei denkt“
Wem würde dieses Projekt nützen?
Nützen würde dieses Projekt in erster Linie der Familie Mack. Sowohl finanziell als auch hinsichtlich der Ausweitung ihres bereits heute bedenklich großen Einflusses auf politische Entscheidungen.
Profitieren würde auch eine gewisse Anzahl von Unternehmen, die in den Bau und den Weiterbetrieb eingebunden wären.
Es würden Arbeitsplätze entstehen – überwiegend im Niedriglohnbereich-, die dann, wie in Rust auch, aufgrund schlechter Bezahlung und Arbeitsbedingungen durch angeworbene Menschen aus Osteuropa besetzt werden müssten.
Negative Auswirkungen bekämen zuerst die Landwirte zu spüren, die riesige Anbauflächen für qualitativ hochwertige und in der Region wachsende Lebensmittel verlieren würden.
Der immens hohe Wasserverbrauch einer solchen Anlage stünde der immer häufiger auftretenden und anhaltenden Trockenheit diametral entgegen und würde eine Versteppung der verbleibenden Landschaft zusätzlich beschleunigen. Welche Folgen die Zerstörung einer bis zu 250ha großen Naturfläche und deren Versiegelung auf die Biodiversität und unser Klima hätten, muss nicht weiter ausgeführt werden.
Nachteilige Effekte hätten das zu erwartende Verkehrsaufkommen und der Massentourismus auf die Lebensqualität der Anwohner, wie man am Beispiel Rust deutlich sehen kann.
Heute schon ächzt das ganz Umland um Rust unter dem stetig wachsenden Durchgangsverkehr aus Frankreich. Die nahen Grenzübergänge sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Mit dem Bau solch einer Anlage würden Fakten geschaffen, die alternative Verkehrslösungen erforderlich machten. Die Idee der Seilbahn über das Naturschutzgebiet würde dann wieder aus der Schublade gezogen und als vermeintlich nachhaltige Lösung für ein Problem präsentiert, welches es ohne das Europa Valley nie geben würde. Eine Seilbahn über das einzigartige Naturschutzgebiet wäre aber dessen Todesurteil.
Was verlangen wir?
Wir fordern
- eine politische Entscheidung gegen dieses private Megaprojekt
- die Erhaltung der Natur und damit der biologischen Vielfalt im Sektor Ried
- den Schutz und Erhalt des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojektes in Form des bestehenden Naturschutzgebietes
Lasst uns mit der Unterschrift unter diese Petition solidarisch die Belange unserer Französischen Freunde unterstützen und die deutsch-französische Freundschaft aktiv leben.
Zeigen wir gemeinsam, dass man mit Macht und Geld nicht alles machen kann.
Sagen wir gemeinsam :
Jetzt langt’s! Nein zum Europa Valley!
Ça suffit ! Non à Europa Valley !
Unterzeichnen Sie die Petition
Die Kollektive