„Es wird rund 20 Rutschen geben“

Leserbrief

Stefan Rieder, Rheinhausen | Mechthild Weiner, Ettenheim

Badische Zeitung

Als Überschrift für den Leserbrief wählen wir das Zitat von Frau Merkel anlässlich des letzten Weltklimagipfels „ Wasser wird zukünftig zu einem zentralen Thema werden. Es erfordert heute von uns ein weitsichtiges Handeln.“

Zisch befragte den Beauftragten der Geschäftsleitung des EuropaparksHerrn v.Byern wo das viele Wasser herkommt. Die Antwort dazu, dass Badewasser wird aufbereitet und zu 80% wiederverwertet, entspricht dem heutigen Standard.  Mit den parkeigenen Brunnen auf dem Gelände sollen die Wasserbecken gefüllt werden. Interessant wäre die Info, wie hoch die Wasserentnahme sein darf und wer dieses kontrolliert.

Der Ausbau der Trinkwasserversorgung des Wasserversorgungsverbandes südlicheOrtenau wird damit begründet, dass sie auch für Rust zu klein sei, was gemäß den statistischen Regionaldaten angezweifelt werden darf. Der Bau des 3. Tiefenbrunnen im Feinschießen, mit bester Trinkwasserqualität,  dient in erster Linie dem neuen Projekt des Europaparks. Denn zum Bau des Wasserparks wird auch das größte Hotel von Baden-Württemberg gebaut, das 5. Hotel des Europaparks  und es wird nicht das letzte sein. Andere Investoren werden folgen. Der Wasserbedarf wird sich unermesslich steigern. Es gibt keine Obergrenze. In Sommern, wie 2015, wie sie durch den Klimawandel häufiger werden, kann das Wasser knapp werden. Wer bekommt dann das Wasser?

Die Folge des steigenden Wasserverbrauchs ist die Pflicht, die Kläranlage zu erweitern. Der Wasserversorgungsverband investiert aktuell 8,5 Millionen Euro in deren Erweiterung. Diese Kosten trägt nicht der Europapark, sondern die Einwohner von Rust, Ringsheim, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Orschweier und Ettenheim.

Zischs Frage richtete sich auch nach dem Flächenverbrauch des Parks. Bei der Antwort von Herrn v. Byern fehlt die kritische Anmerkung, einer großen Flächenversiegelung und des Weiteren, dass hier guter landwirtschaftlicher Boden zweckentfremdet wird.

Wir denken, ein Interview mit Schülerinnen erfüllt auch einen Bildungsauftrag. Deshalb sollten auch kritischen Meinungen zur Sprache kommen, sodass die jungen Menschen sich selbst ein Bild machen können, ob diesem Projekt ein weitsichtiges Handeln im Sinne des Weltklimagipfel zu Grunde liegt. Bedauerlich finden wir, dass die BZ diesem großen Projekt keine Pro- Contra Seite widmete.