„Korridore für Wild und Fledermaus“

Leserbrief

Mechthild Weiner, Ettenheim

Badische Zeitung

„Für alle Problembereiche bei der Umsetzung der Wasserparkpläne des Europaparks sehen die Fachleute auch Lösungen“, so die Aussage bei der Infoveranstaltung in Rust, laut des o.g. BZ-Artikels. Doch wie es scheint, wurde das wichtigste Problem, das Thema Wasser nur nebensächlich behandelt. Der Grundwasserspiegel sowie die Grundwasserströmung, die für die Bebauung von Bedeutung sein könnten, wurden kurz erwähnt. Über die „Verschwendung“ vom kostbaren Gut Wasser für den Wasserpark, kein Wort.

Dabei geht es um das Grundwasser und um unser Trinkwasser, mit hervorragender Qualität. Die Folgen von großen Wasserentnahmen sind bekannt: Grundwasser und Trinkwasser können sich vermischen mit gravierenden Auswirkungen auf unsere Trinkwasserqualität.

Fakt ist, der Europapark verbraucht schon heute Unmengen an Wasser mit steigenden Tendenzen. 1999 waren es 20.000 Kubikmeter, 2012 bereits 700.000 Kubikmeter pro Jahr, laut BZ-Artikel vom 22.08.2012  „Ohne Clemens Disch läuft gar nichts“. Aus eigenen Tiefenbrunnen wird das Wasser für den Park gefördert. Der zusätzlich geplante Wasserpark benötigt weitere Unmengen an Kubikmeter Wasser. Ein dritter Tiefbrunnen im Naturschutzgebiet Feinschießen (für die zukünftige Trinkwasserversorgung als Reserve unerlässlich) soll geschlagen werden, um den Wasserbedarf des Wasserparks mit den neuen Hotels zu decken. Der Argumentation, die Notwendigkeit ergebe sich aus den wachsenden Gemeinden, kann man nicht folgen, da gemäß den Regionaldaten des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 16.01.2014 die Bevölkerungszahl in der Ortenau, in den betreffenden Gemeinden bis 2030 sinkt, außer in Ettenheim.

Ein Gutachten zum Wasserpark sagt aus, dass bis 2030 die Wasserversorgung der Gemeinden und des Parks mit dem dritten Tiefbrunnen gesichert sei. Was für ein Zeitrahmen. Was ist danach?

Das Thema Wasser wirft die Frage auf, wem gehört das Wasser? Ich denke den Bürgern und Bürgerinnen in der Region! Vielleicht wäre eine Erweiterung des Wasserzweckverbandes auf die umliegenden Gemeinden, landkreisüberschreitend angebrachter, um diese ebenfalls mit dem erstklassigen Trinkwasser zu versorgen, als einen Wasserpark zu planen. Hierzu zitiere ich aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie vom 23.10.2000 „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.“