Robert Krais
Badische Zeitung
Die Idee einer „Taubergießen – Seilbahn“ sei entstanden, als „wir etwas herumgesponnen haben“, so Michael Mack lt. BZ vom 23. November. Diese Spinnerei wurde zum „Traum und zur Vision“ von Mack, und so wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Beisein vom griesgrämig dreinschauenden grünen Ministerpräsident Kretschmann Macks Traum auf allerhöchste politische Ebene gehievt.
Eine Meinung zu diesem Traum war weder von der politischen Gemeinde Rust noch von den Naturschutzverbänden noch von der Regionalplanung gefragt und vermeintlich tragbare Gründe für die Errichtung dieser „Taubergießen – Seilbahn“ schnell erfunden: „Verkehrsbelastung“, „Arbeitsplätze“, „Steuereinnahmen“ – in Frankreich oder in Deutschland? -, „europäische Verbindung“, „Jugendarbeitslosigkeit“ …
Inwiefern diese vorgeschobenen Begründungen relevant sind, lässt sich z.B. am Thema „Verkehrsbelastung“ darstellen: wie stellt sich Herr Mack es vor, wenn zwischen 8 bis 10 Uhr alle gut 1000 Mitarbeiter aus dem Elsaß (täglich) sowie die 1,2 Millionen Besucher (jährlich) aus Frankreich in den Park kommen sollen? Denkt er da an Airbus-Gondeln? Mir scheint der wirkliche Traum von Mack der zu sein, auf diese Weise als neue Attraktion des Parks die Sicht in eine der letzten Wildnisse Deutschlands ins Park – Programm aufnehmen zu können. Die daraus entstehende Folge eines Massentourismus ins Schutzgebiet muss Mack wenig kümmern.
Wenn wirklich „Verkehrsbelastung“ ein Argument sein soll, dann müsste Mack dem Plan einer Seilbahn über Kappel und dann der Straße entlang zur Rheinfähre zustimmen. Wird diese Variante nicht in Erwägung gezogen, dann ist das der Beweis dafür, dass Mack lediglich den Taubergießen als weitere Park – Attraktion sich einverleiben will. Eine – selbst wenn durch das Landratsamt genehmigte – Missachtung der Naturschutzregeln würde wie beim AKW Wyhl eine Widerstandsbewegung „nai hemer gsait“ und einen Boykottaufruf des Parkbesuches zur Folge haben. So darf auch der Millionär Mack nicht über Naturschutz und Bevölkerung hinweg seine herumgesponnenen Träume umsetzen.