Leserbrief zum Artikel „Roland Mack kontert seine Kritiker“ vom 11. Oktober
Sonja Kohler-Bellemare, Rust
Lahrer Zeitung
Seitens der BI „Jetzt Langt’s“ will bestimmt niemand die Lebensleistung von Franz oder Roland Mack in Frage stellen oder gar etwas kaputt machen.
Wir sind uns aber sicher einig, dass der Ort auch ohne den Europa-Park nicht in den Früh-70-Jahren stecken geblieben wäre, sondern sich genauso wie alle anderen Gemeinden der Ortenau weiterentwickelt hätte und heute im 21.Jahrhundert mit geteerten Straßen und fließend Wasser in den Haushalten angekommen wäre. Heute leben hier weder Bauern noch Fischer, sondern mündige Bürger, die das demokratische Recht haben ihre Meinung frei zu äußern.
Die Infrastruktur in Rust wird durch eine rechtmäßig erhobene Gewerbesteuer finanziert, deren Verwendung allein die Angelegenheit der politischen Gemeinde ist. Dafür konnte das Unternehmen EP über viele Dekaden ungehindert expandieren und Milliardengewinne generieren.
Laut statistischem Landesamt ist der Anteil der bebauten Fläche im Zeitraum 1988 – 2018 in Rust um 10,5% auf fast 20% gestiegen. Im Durchschnitt liegen die Zuwächse anderer Gemeinden zwischen 2 – 6% und der Anteil der bebauten Fläche auf Kreisebene bei 11,3 und 12%. Sehr viel Fläche ging dabei für tausende Parkplätze verloren, aber die Forderung nach dem Bau eines Parkhauses auf dem Parkplatzgelände blieb ungehört. Billiger ist es auf grünen Wiesen direkt neben dem Naturschutzgebiet zu parken.
Selbst wenn das Projekt „Seilbahn“ nicht mehr kommen sollte, hat man damit in ein Wespennest gestochen und die vielen Einzelkämpfer, die in den vergangenen Jahren gegen Windmühlen kämpften, haben sich zur BI „Jetzt Langt’s“ formiert.
Wir wollen, dass die Anliegen der Bewohner der gesamten Region und der Natur durch die BI eine lautere Stimme und damit mehr Gewicht bekommen, um vermeidbare Lärm- und störende Lichtquellen zu reduzieren, eine für alle verträgliche langfristig funktionierende Verkehrslösung zu finden und ein vernünftiges und umweltverträgliches Maß für die Bebauung von Fläche zu finden.
Wir hoffen dabei vor allem auf einen Dialog in Augenhöhe mit politischen Entscheidern sowie der Parkleitung selbst.