„Zweiter Tiefbrunnen weiter in der Pipeline“

Leserbrief zu BZ-Artikel vom 08.11.2019

Mechthild Weiner, Ettenheim

Badische Zeitung

Der Trinkwasserbedarf steigt und steigt und das, in erster Linie beim Europa-Park, als Großabnehmer, mit steigenden Besucherzahlen sowie für die anstehenden Erweiterungspläne. Ob diese die Attraktivität der Kommunen steigert und damit auch die Einwohnerzahl, darf bezweifelt werden. Gemäß den Regionaldaten des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 16.01.2014 sinkt die Bevölkerungszahl in der Ortenau, in den betreffenden Gemeinden bis 2030, außer in Ettenheim. Fakt ist, laut BZ-Artikel vom 22.08.2012 „Ohne Clemens Disch läuft gar nichts“, dass der Europapark Unmengen an Wasser mit steigenden Tendenzen verbraucht: 1999 waren es 20.000 Kubikmeter, 2012 bereits 700.000 Kubikmeter pro Jahr. Aus eigenen Tiefenbrunnen wird das Wasser für den Park gefördert. Interessant wäre die Info, wie hoch die Wasserentnahme sein darf und wer dieses kontrolliert.

Unter anderem wurde für den zusätzlichen Wasserpark ein dritter Tiefbrunnen im Naturschutzgebiet Elzwiesen geschlagen (mit bester Trinkwasserqualität – für die zukünftige Trinkwasserversorgung als Reserve unerlässlich). Vor wenigen Monaten wurde er in Betrieb genommen, um den enormen Wasserbedarf des Wasserparks und des neuen 5. Hotels des Europaparks, des größten Hotels von Baden-Württemberg, zu decken. Die Verbrauchszahlen der Zweckverbände sprechen für sich, auch wenn es nicht die reinen Wasser-Verbrauchszahlen des Europaparks sind. Die Wasserwirtschaftsbehörde begrenzte die Fördermenge des Trinkwasserversorgungsverband Rust / Kappel-Grafenhausen auf 500.000 Kubikmeter. Will man nun einen Brunnen nach dem anderen bauen und somit auch den Schuldenstand der Kommunen erhöhen, um die nicht enden wollenden expandierenden Pläne des Europaparks zu befrieden? Will die Bevölkerung den grenzenlosen Wasserspaß?

Wer setzt die Grenze bei der steigenden Wasserentnahme? In erster Linie geht es um die Zukunft unserer Region, um das Trink-Wasser für die Menschen, für die Landwirtschaft etc. Ist ein „weiter so“ angebracht bei dem sich abzeichnenden Klimawandel? Und beim Schmelzen der Gletscher? Auch unser Grundwasser ist endlich! Wer bekommt das Wasser, wenn es knapp wird?

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von unserer Bundeskanzlerin – Frau Merkel – anlässlich des Weltklimagipfels 2015 in Paris „Wasser wird zukünftig zu einem zentralen Thema werden. Es erfordert heute von uns ein weitsichtiges Handeln.“