Verkehrte Welt

Axel Moser, Herbolzheim

Klimapolitik ist in aller Munde.

Unsere Welt heizt sich auf infolge der hohen CO2 Belastung.

Sommer werden zunehmend heiß und trockener, Regen fällt mancherorts spärlich oder gar nicht, anderorts spülen Regenmassen Häuser und Autos davon.

Wassermanagement ist angesagt, damit die unterversorgten Regionen überleben können, manche Quelle ist bereits versiegt, andere sind nicht mehr weit davon entfernt, kein Wasser mehr zu spenden.

Unsere Welt ist unberechenbar geworden, irgendwie scheint alles nicht mehr so recht zusammenzupassen.

Kinder gehen, von Institutionen aufgestachelt, anstatt zur Schule auf die Straße. Sie tun einem leid, woher soll in dem Alter auch die Lebenserfahrung kommen um einzuschätzen, woran es wirklich krankt.

Dennoch ist die Sache für die Sie kämpfen richtig. Sie haben gut erkannt, dass wir dabei sind, unseren Planeten zu zerstören.

Das finden übrigens auch viele Politiker eine tolle Sache, Sie bestärken die Jugendlichen in Ihrem Tun, gleichzeitig unternehmen Sie nichts, den Trend zu stoppen.

Während unsere Politiker die weltweite Abholzung des Regenwaldes beklagen, und den Untergang des Planeten ausrufen, findet im eigenen Land das statt, was man als „business as usual“ bezeichnet.

Hier, vor unserer Haustür, wird, während über das Verschwinden von Insekten und Vögeln gerätselt wird, die Natur in eine Wüste aus Beton, Stahl und Glas verwandelt.

Auf Wohngebiet folgt Wohngebiet, auf Gewerbegebiet folgt Gewerbegebiet, neue Straßen, Autobahnen, Eisenbahngleise, ausgesiedelte Landwirte im Sonderkulturbereich, deren Lagerhallen und Gebäudeteile in einer Größenordnung aus der Landschaft wachsen, die in keinem Verhältnis zur bearbeiteten Fläche stehen.

Folientunnels kilometerlang, Erdbeer- und Spargelfelder unter Plastik und soweit das Auge reicht Maisfelder.

Die Gemeinden, mit Ihren Bürgermeistern und Gemeinderäten, liefern sich einen Wettbewerb nach dem Motto: „höher, schneller, weiter“!

Neugewählte Bürgermeister und Gemeinderäte, die sich dafür einsetzen möchten, möglichst schnell ein neues Wohn- oder Gewerbegebiet zu erschließen, anscheinend völlig unberührt von den derzeitigen Problemen. Das Klima und die Natur spielen sich scheinbar überall ab, nur nicht vor der eigenen Haustür.

Ist so viel Ignoranz möglich?

Alles halb so wild, die Ausgleichsmaßnahmen müssen es richten, hier und dort, wenn überhaupt, ein paar Bäume und Büsche, ein paar Quadratmeter Bienenweide, das sollte genügen.

Tiere werden umgesiedelt, mit Menschen klappt das ja auch!

Wenn alles hier zubetoniert ist, auch nicht schlimm, noch können wir uns per Flugzeug, Auto oder Kreuzfahrtschiff, in die noch unberührten stillen Winkel dieser Erde bringen lassen.

Vorher aber noch schnell über ein neues Wohngebiet abstimmen, außerdem fehlt neben EDEKA und LIDL, noch ein PENNY und dm und was weiß ich noch. Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung muss ja gewährleistet sein, wenn demnächst wieder ein paar hundert Wohnungen neu entstehen.

Wofür, für wen, man weiß es nicht, Hauptsache Wachstum, Wachstum, Wachstum!

Die Infrastruktur muss mit, Freiburg baut auf die Schnelle ein neues Wohnviertel für 15.000 Menschen.

Nur gut, dass die Infrastruktur bei uns passt!

Arztpraxen und Kliniken mit genügend Kapazitäten und kurzen Wartezeiten, Kindergärten mit freien Kindergartenplätzen, die auf Kinder warten, Schulen mit einem Lehrerüberschuss, aber nicht genügend Schülern, so dass es nur kleine Klassen gibt, genügend Polizei um dem ganzen Irrsinn Herr zu werden und so weiter!

Wofür, ich weiß es nicht, kann es mir jemand erklären??

Aber bitte jetzt nicht diese abgedroschenen Vorurteile von Unternehmern, Landwirten, Bürgern und Bürgermeistern, also quasi einer ganzen Gesellschaft, welche den Hals nicht vollkriegen würde!

Wir brauchen das alles für eine gutes glückliches Leben.

Die schöne neue Welt – Haus , Wohnmobil, Elektroauto – alles will bezahlt sein, mit dem e-bike hinauf in den Wald an den neuen großen Windrädern vorbei, der Wald ist eh zu groß, als dass man Ihn ausschließlich den Bäumen und den Tieren überlassen sollte.

Deshalb holt auch die Holzwirtschaft raus, was geht. „business as usual“ halt!

Ja wo sind denn die Vögel und die Insekten, neulich hatten wir doch welche?

Haben Sie sich vielleicht in die neuen „Ausgleichsmaßnahmen“ zurückgezogen?

Man weiß es nicht.

Haben all die gedankenlosen, gierigen, unersättlichen, machtgierigen Menschen, in deren Hand unser Schicksal liegt, auch „Entscheidungsträger“ genannt, schon einmal etwas von einer sogenannten „Schöpfung“ gehört?

Vielleicht gehört, aber nicht verstanden?

Drum schicken Sie um Ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, die Schulkinder weiterhin auf die Straße, „Friday for Future“.

Was für eine Zukunft?